Computerspiel-Wettbewerb in Karlsruhe findet statt
Trotz Bedenken des baden-wĂĽrttembergischen Innenministers nach dem Amoklauf von Winnenden hat sich die Karlsruher Stadtverwaltung entschlossen, die fĂĽr den 5. Juni geplante E-Sport-Veranstaltung nicht abzusagen.
Der Computerspiel-Wettbewerb Intel Friday Night Game der Electronic Sports League am 5. Juni in der Karlsruher Schwarzwaldhalle wird nicht abgesagt. Dazu habe sich OberbĂĽrgermeister Heinz Fenrich (CDU) trotz Bedenken des baden-wĂĽrttembergischen Innenministers Heribert Rech (CDU) entschlossen, nachdem er sich mit Fachleuten und mit der Bundeszentrale fĂĽr politische Bildung (BPB) beraten hatte, berichtet das lokale Magazin ka-news. Die Bundeszentrale wird mit einer LAN-Party fĂĽr Eltern auf der Veranstaltung vertreten sein, dies habe den Ausschlag fĂĽr die Entscheidung gegeben.
Die Karlsruher Veranstaltung, für die Wettbewerbe in Spielen wie Warcraft und Counter-Strike geplant sind, sollte eigentlich am 27. März in Stuttgart stattfinden, sie war dort aber nach dem Amoklauf von Winnenden abgesagt worden. Rech hatte vor Kurzem die Absage gerechtfertigt und war für ein generelles Verbot von "Ballerspielen" eingetreten. Die bayerische Landesregierung will die Verbreitung von "Killerspielen" eindämmen. Sie fordert eine Überarbeitung der Kriterien bei der Bewertung der Altersfreigabe von Computerspielen und will Auszubildende als Testkäufer einsetzen. Einen Monat nach der Absage von Stuttgart war auch in Nürnberg eine für den 29. Mai geplante Intel Friday Night abgesagt worden. Diese soll stattdessen in Hannover stattfinden.
Mit den Eltern-LANs sollen Eltern und Pädagogen bei der Auseinandersetzung mit der Computerspielerei ihrer Kinder und Schüler unterstützt werden, erläutert die BPB. Sie erhalten eine medienpädagogische Einführung zu Computerspielen, sollen Berührungsängste mit dem Medium Computer abbauen und selbst Computerspiele ausprobieren. Auch wird ihnen die Gelegenheit geboten, einen E-Sport-Spieltag mitzuerleben. Diese Initiative wird laut dem Bericht von der Karlsruher Stadtverwaltung begrüßt.
Siehe dazu auch:
- Computerspiel-Wettbewerb in Nürnberg fällt aus
- Differenzen nach Verbot von Computerspiel-Wettbewerb in Stuttgart
- Stuttgart untersagt Computerspiele-Wettbewerb
- Bayern will Auszubildende als Testkäufer von Gewaltspielen einsetzen
- Bayern und Baden-Württemberg fordern härteres Vorgehen gegen "Killerspiele"
- Deutschland als "Paradies" fĂĽr Spiele-Entwickler gelobt
- Bundespräsident will schärfere Bestimmungen für Killerspiele
- Politik und Ideologie in Studien zu Gewalt und Medien
- Amoklauf von Winnenden:
Opferfamilien verlangen Waffen- und Gewaltverbote in Medien - "Medienverwahrlosung", Gewalt und Spiele:
Die Angst der Gesellschaft vor ihren Kindern
(anw)