Covid-19: Kritik an Arbeitsbedingungen in brasilianischen Apple-Läden

Mitarbeiter in São Paulo und Rio de Janeiro klagen über zu aggressive Öffnungen trotz hohem Infektionsstand.

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Illustration zeigt eine schwarze Fahne mit güldenem Apple-Logo

Apple-Laden in Brasilien.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Gruppe von Mitarbeitern der beiden Apple-Läden in Brasilien, die sich in São Paulo und Rio de Janeiro befinden, behauptet, dass der iPhone-Konzern die lokale Covid-19-Situation nicht beachtet. Demnach werden die Läden trotz eines aktuellen Infektionsstandes unter den Mitarbeitern von mindestens 25 Prozent offen gelassen, um Kunden weiter bedienen zu können, berichtet 9to5Mac unter Berufung auf die Angestellten. Einen Kommentar von Apple dazu gab es zunächst nicht. Normalerweise mache Apple seine Stores ab einer Corona-Test-Positivrate von 10 Prozent unter den Mitarbeitern dicht.

Die Zahl der Covid-19-Fälle habe sich in den letzten Monaten deutlich erhöht. Statt die beiden Stores in den Einkaufszentren Morumbi und VillageMall zu schließen, hätte das Management "Kontrollmechanismen erleichtert". Mitarbeitern sei gesagt worden, sie sollten zu Weihnachten und Neujahr "Feste vermeiden", um den Betrieb der Läden nicht zu beeinträchtigen. Teilweise hätten Mitarbeiter Angst, ihnen bekannte Covid-19-Fälle zu melden, weil sie fürchteten, gefeuert zu werden.

Kritik gab es aber auch an Bezahlungsunterschieden und zu geringer Entlohnung, obwohl manche Mitarbeiter seit Beginn der Pandemie in mehreren Jobs arbeiteten. Der Laden in São Paulo hat mittlerweile seine Öffnungszeiten reduziert, während der Store in Rio de Janeiro weiterhin normal geöffnet hat. Es gab auch Kritik daran, dass Mitarbeiter Vorschriften für ihr Privatleben erhielten, um die Öffnung der Stores nicht zu gefährden.

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Apple ist eigentlich nicht bekannt dafür, Pandemiemaßnahmen zu verschleppen. So hatte der Konzern zu Beginn der Omikron-Welle über 30 Läden in den USA geschlossen beziehungsweise auf reinen Abhol-Betrieb umgestellt – darunter auch die in New York City, einer Touristenhochburg. In Deutschland verfolgt der Konzern ein striktes Shopping nach Anmeldung. Wer etwa in Berlin ein Produkt erwerben will, muss sich zunächst anstellen, da es eine Maximalvorgabe an Menschen im Ladengeschäft gibt. Zudem wird jedem Kunden standardmäßig ein Mitarbeiter beigestellt.

Dennoch musste sich Apple Corona-Kritik von Mitarbeitern anhören. So wollte der Konzern Angestellte mehrfach wieder zurück in seine Büros holen, was viele von ihnen nicht wollten. Zuletzt wurde dieser Plan aufgrund der Omikron-Welle aber auf unbestimmte Zeit aufgegeben. (bsc)