Creative schreibt wieder schwarze Zahlen

Der Hersteller von MP3 Playern konnte zwar ein solides Ergebnis vorlegen, doch ist der Löwenanteil des Gewinns einer einmaligen Lizenzzahlung des Konkurrenten Apple zu danken.

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Creative Technology geht es wieder etwas besser, und das ausgerechnet dank des härtesten Konkurrenten. Der in Singapur beheimatete Hersteller von MP3-Playern hat im abgelaufenen zweiten Quartal seines Geschäftsjahres nach zwei verlustreichen Quartalen wieder die Gewinnzone erreicht. Das Unternehmen nahm im Weihnachtsquartal 424,4 Millionen US-Dollar ein und erzielte einen Nettogewinn von 92,1 Millionen US-Dollar. Bereinigt um eine einmalige Zahlung von 100 Millionen US-Dollar, die Apple zur Beilegung eines Patentstreits geleistet hatte und die mit 82 Millionen zum Gewinn beitrug, setzte Creative 324,4 Millionen US-Dollar um und verdiente damit rund 10 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr hatte Creative 375,1 Millionen US-Dollar umgesetzt und 8,2 Millionen US-Dollar verdient.

2,5 Millionen MP3-Player verkaufte Creative in den drei Monaten bis Dezember, der iPod ging im gleichen Zeitraum über 20 Millionen Mal über den Tisch. Dennoch ist Creative einigermaßen zufrieden mit dem Geschäftsverlauf und den bisherigen Anstrengungen, das Unternehmen durch Kosteneinsparung wieder auf Kurs zu bringen. Als nächste Schritte kündigte das Unternehmen an, Fertigung und Vertrieb in Europa wieder nach Asien zu verlagern; kleinere Standorte in den USA seien bereits geschlossen worden. Davon seien rund 200 Arbeitsplätze in Irland und weitere 100 in den USA betroffen. Bisher sollen die Restrukturierungskosten bei 4,4 Millionen US-Dollar liegen, auch das laufende dritte Quartal wird von den Maßnahmen belastet werden.

Zusätzlich erwartet Creative einen Rückgang durch "saisonale Effekte" in Europa, das inzwischen für über die Hälfte des Umsatzes verantwortlich ist. Stabil niedrige Preise bei Flash-Speicherchips sollen das Geschäft dagegen weiter stützen. Damit könne Creative große Stückzahlen billiger MP3-Player produzieren. Die Musikspieler machen 68 Prozent des Geschäfts aus. (vbr)