DGB kritisiert Arbeitsverhältnisse bei E-Tretroller-Anbietern
Bei Anbietern von E-Tretrollern soll es prekäre Arbeitsbedingungen und Scheinselbständigkeit geben, moniert der DGB. Einige Anbieter widersprechen jedoch.

(Bild: dpa / Magdalena Tröndle)
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Arbeitsbedingungen bei Anbietern von E-Tretrollern kritisiert. "Bei den E-Scootern erleben wir ähnlich prekäre Arbeitsbedingungen wie auf anderen Plattformen", teilte Oliver Suchy, Abteilungsleiter Digitale Arbeitswelten des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), der Deutschen Presse-Agentur mit.
Scheinselbständigkeit – Anbieter widersprechen
Statt fest einzustellen oder Partnerfirmen zu suchen, setzten die Anbieter auf scheinbar Selbstständige. Dabei sei mehr als fraglich, ob es sich um wirkliche Selbstständigkeit handle. "Die Bundesregierung sollte schleunigst handeln und diesen Schattenarbeitsmarkt fair regeln", forderte Suchy.
Die Unternehmen Voi und Tier wiesen die Kritik zurück. "Wir haben hier ausschließlich erfahrene Logistikpartner", sagte Claus Unterkircher von Voi. Tier-Sprecher Bodo von Braunmühl betonte: "Wir arbeiten in unserem operationalen Geschäft entweder mit großen Logistikpartnern zusammen oder stellen unsere Mitarbeiter ein – wobei der niedrigste Stundenlohn im zweistelligen Bereich anfängt." Von prekären Arbeitsbedingungen könne keine Rede sein.
Zeitdruck, Befristungen, Ăśberwachung: Die Gewerkschaft NGG kritisiert die Arbeitsbedingungen bei Lieferdiensten und setzt auf Hilfe vom Bundesarbeitsminister.
Elektro-Tretroller sind seit Juni in Deutschland zugelassen. Mehrere Anbieter vermieten die Fahrzeuge in etlichen Städten. Die Roller dürfen bis zu 20 Kilometer pro Stunde fahren. Genutzt werden müssen sie auf Radwegen. Gibt es keine, müssen sie auf die Straße. (tiw)