Inspire 3: DJI bringt Profidrohne für 15.000 Euro auf den Markt

DJI bringt mit der Inspire 3 eine neue High-End-Drohne in den Handel – der Preispunkt für den Nachfolger der Inspire 2 liegt bei 15.000 Euro.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen

(Bild: DJI)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Daniel Clören
Inhaltsverzeichnis

Der chinesische Drohnenhersteller DJI bringt einen Nachfolger der mittlerweile sieben Jahre alten Inspire 2 mit einem schlankeren Design, einer Nachtsicht-FPV-Kamera mit einem Sichtfeld von 161 Grad und dem O3 Pro Übertragungssystem auf den Markt. Bei dem kommenden Quadrokopter Inspire 3 setzt der Drohnenhersteller auf ein schlankeres Gehäuse, der transformierbare Rahmen ist aber geblieben: Die Ausleger klappen nach dem Start nach oben und erlauben so ein freies Sichtfeld für die Kamera.

Neu hinzugekommen sind ein "Tilt Boost": Die Drohne kann auch bei ausgefahrenem Landegestell hindernisfreie Aufnahmen im 80 Grad Winkel nach oben erstellen. FPV-Kamera, Sichtsensoren und der Speicherkartensteckplatz sind nun nahtlos in den Flugrahmen integriert. Die neuen Schnellwechselpropeller sind jetzt faltbar.

Die neuen intelligenten Dual-Flug-Akkus TB51 können im laufenden Betrieb getauscht werden und sollen laut DJI eine Flugdauer von bis zu 28 Minuten bieten. Das neue Antriebssystem erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 94 km/h sowie eine Steig- und Sinkrate von 28,8 km/h. Im Sturzflug steigt die Sinkgeschwindigkeit auf bis zu 36 km/h.

Aktuell ist noch unklar, ob die neue Inspire 3 eine Drohnenklassifizierung mit CE-Kennzeichnung erhält. Da ihr Gesamtgewicht inklusive Akkus und Objektiv jedoch 3995 Gramm beträgt, wäre eine Einstufung als C2-Drohne denkbar.

Das Herzstück der Inspire 3 ist die neue in drei Achsen stabilisierte Vollformatkamera Zenmuse X9-8K Air. Sie setzt auf das Bildverarbeitungssystem CineCore 3.0, wodurch die Kamera in den optionalen Aufnahmecodecs CinemaDNG-Videos mit 8K (8192 x 4608 Bildpunkte) bei 25 Bildern pro Sekunde und Apple ProRes RAW-Videos mit bis zu 8K bei 75 Bildern pro Sekunde aufzeichnen kann. Zeitlupen fertigt sie in einer Auflösung von 4k (4096x2160 Bildpunkte) mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde an.

Mit "Dual Native ISO" unterstützt die Drohne bei einer Bildrate von maximal 30 Bildern pro Sekunde EI 800/4000. Bei mehr als 30 Bildern reduziert sich die ISO-Zahl auf EI 320/1600. Dadurch lassen sich auch bei wenig Licht rauschfreie Aufnahmen erstellen.

Der Sensor deckt einen Dynamikumfang von 14 Blendestufen ab, wodurch auch bei schwierigen Lichtsituationen keine Details verloren gehen sollen. Das DJI Cinema Color System (DCCS) liefert laut Hersteller authentische Farben, sowohl bei Landschaften als auch bei Hauttönen. Dies soll auch eine mühelose Farbanpassung zwischen der X9-8k Air und der hauseigenen Kinokamera DJI Ronin 4D ermöglichen.

Bei den Objektiven setzt DJI auf die proprietäre DL-Halterung – und bleibt damit mit den Objektiven der Vorgängergeneration Zenmuse X7 kompatibel. Zusätzlich bietet DJI für die X9-8k Air ein neue 18-mm-F2,9-Vollformat-Ultraweitwinkelobjektiv und ein neues Teleobjektiv an, die laut Hersteller speziell für 8K-Aufnahmen entwickelt wurden.

Aufgezeichnet wird auf die im Lieferumfang enthaltene DJI PROSSD 1TB Festplatte. Sie bietet laut DJI eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 1100 MByte/s und eine Lesegeschwindigkeit von bis zu 900 MByte/s. Erfreulich ist, dass DJI nicht mehr auf ein separates Lesegerät setzt, sondern sich die Festplatte direkt via USB-C mit einem Computer verbinden lässt.

Bei der Positionierung setzt DJI auf die hochpräzise RTK-Positionierungstechnologie, die mittels des RTK-Netzwerks oder der Einrichtung einer Mobile Station D-RTK2 eine Genauigkeit im Zentimeterbereich verspricht. Dadurch wird unter anderem eine neue Waypoint-Pro-Funktion ermöglicht, mit der sich auch komplexe Flugrouten realisieren lassen.

Dabei bietet die Inspire 3 die Optionen "Wiederholbare Flugrouten", bei der sie sich alle voreingestellten Parameter wie Flughöhe, Geschwindigkeit, Gimbal-Winkel und Kameraeinstellungen merkt, und "3D Dolly", wo sie einer vom Piloten definierten Flugroute folgt und dabei einen Kamerakran, eine Seilkamera oder einen Kamerawagen simuliert. Auch "Spotlight Pro" ist in einer verbesserten Version an Bord und ermöglicht das Erkennen und Verfolgen von Einzelobjekten. Der Pilot kann sich dadurch voll auf den Flug konzentrieren, während die Gimbal-Kamera einem vorher definierten Objekt folgt.

Dank der insgesamt neun Sichtsensoren bietet die Inspire 3 eine Rundum-Hinderniserkennung. Dabei können auch manuell Warnbereiche für verschiedene Szenarien festgelegt werden. Die horizontalen und die auf- und abwärtsgerichteten Sensoren lassen sich unabhängig voneinander aktivieren oder deaktivieren. Selbst bei deaktivierter Ausweichfunktion werden Hindernisse in Echtzeit auf dem Navigationsdisplay angezeigt.

Die neue FPV-Kamera setzt auf einen 1/1,8-Zoll-Sensor und bietet ein Sichtfeld von 161 Grad. Das Livebild der Kamera wird mit einer Auflösung von bis zu 1080p und einer Bildrate von 60 Bildern übertragen. Die Kamera soll auch bei Nacht eine klare Sicht bieten. Mit dem verbesserten Doppelsteuerungsmodus können nun zwei Fernsteuerungen unabhängig voneinander direkt mit der Drohne verbunden werden, sodass sich der Gimbal-Operator und der Pilot an unterschiedlichen Orten am Drehort aufhalten können.

Das neue Übertragungssystem “O3 Pro” verspricht im Einzelsteuerungsmodus eine Reichweite von bis zu 15 km und im Dualsteuerungsmodus von bis zu 12 km. Dabei wird das Livebild der Kamera mit einer Auflösung von 1080p bei 60 Bildern und einer Latenz von 90 Millisekunden übertragen. Mit einer reduzierten Übertragungsreichweite von 5 km unterstützt die Drohne auch ein Livebild mit 4K-Auflösung bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde.

Beim Controller setzt DJI die RC Plus Fernsteuerung ein, die auch schon bei einigen hauseigenen Enterprise-Drohnen zu finden ist. Sie bietet einen lichtstarken 7-Zoll-Bildschirm mit 1200 Nits. Der integrierte Akku verspricht eine Laufzeit von bis zu 3,3 Stunden. Zusätzlich kann ein optionaler WB37-Akku installiert werden, der auch im laufenden Betrieb einen Wechsel ermöglicht und die Laufzeit auf bis zu 6 Stunden erhöht.

Dank einer 3,5-mm-Buchse am Controller unterstützt die Inspire 3 eine Timesync-Funktion zur Zeitsynchronisation mehrerer Kameras. Die Drohne kann zudem über die RC Plus Fernsteuerung mit dem High-Bright Remote Monitor gekoppelt werden. Dieser dient dann als Bindeglied zum DJI Pro Ökosystem. Die Drohne ist somit kompatibel mit dem DJI 4D-Hand Grips und DJI Master Wheels. Über die RC Plus Fernsteuerung lässt sich auch der DJI Three-Channel Follow Focus für die Fokusfernsteuerung und die Blendenanpassung der Zenmuse X9-Air Kamera koppeln.

Die DJI Inspire 3 ist ab Ende Juni in der Combo-Version zum Einstiegspreis von 15.000 Euro erhältlich. Die Combo-Version enthält neben der Inspire 3 auch die Zenmuse X9-8k Air Gimbal-Kamera, die RC Plus Fernsteuerung, sechs intelligente TB51 Akkus, eine Akkuladestation, PROSSD 1TB, einen Rollkoffer, drei faltbare Schnellwechselpropeller und einen Objektivtransportkoffer.

Für die neue Drohne gibt es von DJI auch eine "Care Pro"-Versicherung, mit einer Laufzeit von einem Jahr für die DJI Inspire 3 zum Preis von 1900 Euro. Diese deckt bei Unfallschäden eine unbegrenzte Anzahl von kostenlosen Reparaturen innerhalb einer Deckungsgrenze von 11.000 Euro ab und beinhaltet außerdem zwei kostenlose Ersatzakkus pro Jahr sowie Flyaway-Schutz. Bei einer Laufzeit von zwei Jahren kostet der DJI Care Pro Plan 3600 Euro und bietet eine Deckungsgrenze von 22.000 Euro.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(dahe)