DRAM-Markt: Samsung weiter führend, Nanya mit starkem Wachstum

Die Marktforscher von iSuppli sehen Samsung weiterhin als führende Speicherchip-Firma, gefolgt von Hynix, Micron und Infineon.

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Die Firma iSuppli analysiert vor allem den Halbleiterkomponenten-Markt und veröffentlicht in loser Folge Zahlen zum Speicherchip-Markt. Für das am 30. September zu Ende gegangene dritte Quartal 2005 sieht iSuppli nach wie vor Samsung Electronics weit vorne: Satte 28,9 Prozent des Umsatzes mit DRAM-Chips (absolut: 1,85 Milliarden US-Dollar) verbuchte demnach das erfolgreiche koreanische Unternehmen, das diese Stellung auch noch deutlich weiter ausbauen will. Auf den zweiten Rang im weltweiten DRAM-Geschäft hat sich mit 16,6 Prozent Umsatz-Anteil (1,06 Milliarden US-Dollar) Hynix vorgearbeitet – die beiden riesigen koreanischen Konzerne zeichnen laut iSuppli folglich für mehr als 45 Prozent des DRAM-Marktes verantwortlich.

Knapp hinter Hynix liegt die US-amerikanische Firma Micron (15 Prozent), wiederum dicht gefolgt von Infineon (13,9 Prozent). Der Abstand der Nummer fünf, der japanischen Elpida (7,2 Prozent), ist dann wieder deutlich größer. Als Überraschung wertet iSuppli das gute Abschneiden der taiwanischen Firma Nanya, die dank des Jointventures mit Infineon (namens Inotera) auf 6,8 Porzent Marktanteil kommt. Falls Nanya – wie mancher spekuliert – tatsächlich das DRAM-Geschäft von Infineon fortführen würde, würde sich das Unternehmen nach den iSuppli-Zahlen den zweiten Weltrang vor Hynix erobern.

Ganz allgemein haben die taiwanischen DRAM-Hersteller – außer Nanya/Inotera wären noch Mosel Vitelic, ProMOS, Powerchip und Winbond zu nennen – ihre Bedeutung gesteigert und halten mittlerweile gigantische Kapazitäten vor. Weil ein Teil der Produktion von Nanya, Inotera und Winbond beispielsweise als Infineon-Umsatz auftaucht und andererseits ein Teil der ProMOS-Produktion bei Hynix durch die Bücher läuft, sieht die geografische Verteilung der Produktionszahlen aber noch ein bisschen anders aus, als es die iSuppli-Umsatzanalyse nahe legt.

In diesem Jahr soll der gesamte weltweite Umsatz mit DRAM-Chips übrigens 30 Milliarden US-Dollar erreichen und damit etwa ein Siebtel des gesamten Chip-Marktvolumens umfassen.

Marktforscher wollen eigentlich ihre mühsam gesammelten Erkenntnisse für möglichst viel Geld an Firmen-Manager verkaufen, doch die Konkurrenz ist groß: Neben Größen wie Gartner, IDC, ACNielsen oder der GfK gibt es lokal oder auf bestimmte Branchen(-teile) spezialisierte, kleinere Anbieter; im Hardware-Bereich wären etwa Mercury Research, iSuppli, Current Analysis, Semico oder InStat/MDR zu nennen. Wegen der harten Konkurrenz um das Geschäft mit aktuellen Informationen gehört Klappern bei Marktforschern zum Handwerk: Mit möglichst spektakulären Auszügen aus ihren Analysen locken die Firmen interessierte Kunden an. Informationen über die genauen Randbedingungen der Studien, die Qualität der Modelle und die quantitative Unsicherheit der Schätzungen erfährt man nur, wenn man die Studien auch kauft. (ciw)