Infineon und Micron liegen beim DRAM-Absatz fast gleichauf

Die Marktforscher des US-Unternehmens iSuppli sehen Infineon und Micron Kopf an Kopf im Wettstreit um den zweiten Rang im weltweiten Markt für Speicher-Chips.

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iSuppli

Marktanteile DRAM, weltweit
Rang Firma Land 3. Quartal 2003
1 Samsung Korea 27,1 %
2 Micron USA 18,5 %
3 Infineon Deutschland 17,1 %
4 Hynix Korea 15,1 %
5 Mosel Vitelic Taiwan 5,1 %
6 Nanya Taiwan 4,7 %
7 Elpida Japan 4,7 %
8 Powerchip Taiwan 3,3 %
9 Winbond Taiwan 2,1 %
  sonstige   2,3 %
(ciw) Nach Ansicht von Semico Research hatte Infineon-Chef Ulrich Schumacher sein Ziel, weltweit zweitgrößter DRAM-Anbieter zu sein, bereits Mitte des Jahres erreicht. Doch die Daten liegen eng beisammen. Nach der iSuppli-Liste liegen nun 78 Prozent des weltweiten Speicherchip-Marktes mit einem Gesamtvolumen von geschätzten 16,7 Milliarden US-Dollar in den Händen der vier größten Firmen. Im dritten Quartal wurden nach der iSuppli-Analyse fast 79 Prozent der weltweit verkauften DRAM-Kapazität in Form von 256-MBit-Chips gehandelt (nach 77,2 Prozent im zweiten Quartal). Die neueren 512-MBit-Chips konnten erst 1,4 Prozent des Marktes ergattern, nach 1 Prozent im Quartal davor. Regional sind die Marktanteile sehr unterschiedlich verteilt. In China, dem Markt mit dem schnellsten Wachtum, führt Hynix mit 34 Prozent Marktanteil, dahinter liegen Samsung, Micron und Infineon mit zwischen 17,8 und 17,4 Prozent fast gleichauf. In Amerika und Europa führt jeweils Samsung mit 35 und 36 Prozent Marktanteil. Am härtesten umkämpft war laut iSuppli der fünfte Platz der Liste. Mosel-Vitelic machte das Rennen, weil das Unternehmen seinen Umsatz im dritten Quartal um 45 Prozent steigern konnte. Der Grund dafür war wiederum eine massive Produktionssteigerung beim Jointventure ProMOS, um das sich Mosel-Vitelic und Infineon gestritten hatten. Überhaupt geht es im DRAM-Markt ziemlich rau zu: Die Beteiligten streiten sich in wechselnden Allianzen untereinander, bezichtigen sich gegenseitig des Dumpings, kassieren dabei aber weltweit selbst große Subventionssummen und sparen Steuern, so gut es eben geht. Zwischendurch geraten sie während heftiger Markt-Turbulenzen auch noch unter Generalverdacht der unerlaubten Preisabsprache. Riesige Investitionen und häufige Technologiewechsel führen immer wieder zu deutlichen Verschiebungen im Markt, die Hersteller sind zu ständiger Weiterentwicklung ihrer Produktionstechnik gezwungen, wobei sie wegen der hohen Kosten zunehmend kooperieren und die Fertigung in Jointventures oder an Auftrags-Hersteller auslagern.