DSL-Preiskampf knabbert am Gewinn von T-Online

"T-Online stärkt Marktposition im ersten Halbjahr 2005", meint die Internet-Tochter der Telekom, muss aber rückläufige Gewinne hinnehmen und den Spitzenplatz bei der DSL-Neukundengewinnung abgeben.

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Von
  • Jürgen Kuri

Unter der Überschrift "T-Online stärkt Marktposition im ersten Halbjahr 2005" legte die Internet-Tochter der Telekom ihre Bilanzen vor. Und aus denen geht hervor, dass der harte Wettbewerb auf dem DSL-Markt im 2. Quartal 2005 bei Europas größtem Internetanbieter seine Spuren hinterlassen hat. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ist bei T-Online gegenüber dem Vorjahr um 29 Prozent von 130,6 auf 92,6 Millionen Euro gesunken. Der Umsatz kletterte um 4,5 Prozent von 499,5 auf 522 Millionen Euro, während der Nettogewinn um 31 Prozent von 88,1 auf 60,9 Millionen Euro sank.

Die Zahl der DSL-Neukunden bei T-Online erhöhte sich um 182.000, im ersten Halbjahr waren es 477.000 Neukunden. Konzernweit stieg die Zahl der Breitbandkunden bis Ende Juni auf knapp 4,2 Millionen. In Deutschland wuchs die Zahl der DSL-Kunden im Jahresvergleich um 41,3 Prozent auf 3,7 Millionen; außerhalb Deutschland kletterte die Kundenzahl um 54,1 Prozent. Gegenüber der Konkurrenz von Arcor und United Internet, die jeweils rund 200.000 DSL-Neukunden gewinnen konnten, liegt T-Online beim DSL-Kundenwachstum im zweiten Quartal allerdings nur auf Platz 3.

Mit massiven Preissenkungen will Vorstandschef Rainer Beaujean den Druck auf die Konkurrenten erhöhen und wieder Marktanteile zurückerobern: "Wir konnten unter anderem auf Grund unseres Jubiläumsangebots im Juli mehr als 130.000 DSL-Tarifkunden neu dazugewinnen", sagte er bei der Vorstellung der Zahlen. Er bekräftigte das Ziel, im laufenden Jahr mindestens 50 Prozent der potenziellen Neukunden für T-Online zu gewinnen. Mit den planmäßig verlaufenden Investitionen in den Netzausbau in Spanien und in Frankreich lege man zudem die Basis, um "die Auslandsmärkte anschließend aggressiv angehen zu können und das geplante weitere Wachstum zu realisieren". (jk)