Dell setzt auch bei AMD-Rechnern auf BTX-Mainboards

Dell hat zahlreiche Konfigurationsdetails zu den neuen Dimension-Systemen mit AMD- und Intel-Prozessoren veröffentlicht.

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Wenige Tage nach der Ankündigung der Dimension-E520- (mit Intel-Prozessoren) und Dimension-E521-Rechner (mit AMD-Prozessoren) sind auf der Dell-Webseite Detailinformationen zu diesen Rechnern zu finden. Augenscheinlich setzt Dell in beiden Rechnern Mainboards im BTX-Format ein; das Board des E521 scheint auch im kompakten C521 zu stecken.

Kürzlich sind Gerüchte aufgetaucht, wonach Intel das vor zwei Jahren eingeführte BTX-Format für Mainboards, Prozessorkühler, Desktop-PC-Gehäuse und Netzteile wieder fallen lassen wolle; das beruht offenbar auf einem Missverständnis: Intel hat weiterhin BTX-Mainboards im Lieferprogramm, aber nun eher für Business-Rechner und nicht mehr für Multimedia-Rechner. Und vom Core 2 Duo ist derzeit auch keine Box-Version für den Einzelhandel mit beigepacktem BTX-Kühler (Thermal Module) erhältlich, wie es sie etwa für einige Pentium-4/D-Prozessoren gab.

Die großen PC-Hersteller wie Dell, Fujitsu Siemens oder HP, aber auch kleinere Firmen wie Maxdata nutzen das BTX-Format mindestens in kompakten Rechnern, Dell durchgehend in der gesamten Desktop-PC-Produktpalette. Im PC-Komponenten-Einzelhandel, bei PC-Selbstbauern und kleineren Händlern hat sich das BTX-Format allerdings bisher nicht etablieren können, vor allem weil sich einige seiner Vorzüge (etwa die Montage schwerere Kühler) auch im ATX-Format oder durch Sonderbauformen (wie bei Mini-Barebones) umsetzen lassen.

Die beiden Dell-Dimension-Rechner E520 und E521 sind bis auf das Mainboard und selbstverständlich auch die Prozessoren sehr ähnlich aufgebaut. Beim E520 (grünes Mainboard, obwohl das Intel-Firmenlogo blau ist) verwendet Dell den Chipsatz G965 mit integrierter Grafik. Er sitzt ebenso auf einem microBTX-Board wie der Nvidia GeForce 6100 auf dem blauen Mainboard von E521/C251 (AMD verwendet oft die Farbe Grün). Überraschend ist, dass Dell augenscheinlich ausgerechnet beim E520 noch auf ein optisches Laufwerk mit PATA-Schnittstelle setzt, obwohl der ICH8 des G965 keinen IDE-Kanal mehr anbindet; beim E521 mit GeForce 6100, der noch einen IDE-Kanal hat, nutzt Dell hingegen SATA auch für das optische Laufwerk.

Enttäuschend ist, dass Dell die beiden Rechner mit grafikfähigen Chipsätzen nicht ab Werk mit einem DVI-Ausgang für digitale Flachbildschirme ausstattet, sondern bloß mit einer VGA-Buchse. DVI-Panels kann man nur nutzen, wenn man eine der beiden separaten Grafikkarten ordert: Entweder mit Nvidia GeForce 7300LE (mit TurboCache, also Nutzung des PC-Hauptspeichers) oder mit ATI Radeon X1300 Pro. Beide Grafikkarten liegen noch unterhalb der aktuellen Mittelklasse und verweisen wie die geringe Zahl an Erweiterungssteckplätzen (1x PCIe x16, 1x PCIe x1, 2x konventioneller PCI-Bus) darauf, dass Dell die Dimension-E500-Baureihe in der unteren PC-Mittelklasse positioniert. Dafür sprechen auch die vor allem beim E521 sehr günstigen Einstiegspreise, wobei Dell bisher allerdings erst wenige Prozessorversionen zur Auswahl anbietet.

Dell sieht maximal 4 GByte Hauptspeicher vor, obwohl der G965 beziehungsweise der Athlon 64 jeweils bis zu 8 GByte vertragen – dazu wären allerdings 2-GByte-DIMMs ebenso nötig wie ein 64-Bit-Betriebssystem. A propos Betriebssystem: Beide Rechner tragen das Logo "Windows Vista Capable" – aber nicht "Windows Vista Premium Ready" wie die neuen OptiPlex-745-Geräte.

Eine weitere interessante Option ist Dell Data Safe, eine Kombination aus einem RAID-1 aus zwei Festplatten und der Windows-Software Norton Ghost 10, die Daten besonders sicher speichern soll. (ciw)