Deutsche Bank will angeblich Telekom-Kabelnetz kaufen [Update]

Die Deutsche Bank interessiert sich einem Zeitungsbericht zufolge für die Telekom-Kabelnetze in ganz Norddeutschland.

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Von
  • Christian Persson

Die Deutsche Bank interessiert sich nach einem Bericht der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung für die Telekom-Kabelnetze in ganz Norddeutschland. Der Chef der größten deutschen Bank, Rolf Breuer, und Telekom-Chef Ron Sommer hätten vor kurzem bereits die Lage sondiert, schreibt die Zeitung am heutigen Donnerstag unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Demnach sei die Beteiligungstochter der Bank, DB Investor, daran interessiert, zunächst eine Lösung für die Netze in Niedersachsen und Bremen zu finden. Es sei denkbar, dass auch Hamburg und Schleswig- Holstein in die Verhandlungen einbezogen würden.

Allerdings müsse sich die Telekom darauf einstellen, für ihr Fernsehkabelnetz deutlich weniger Geld zu bekommen als geplant. Die vom US-Medienkonzern Liberty gebotene Summe von 5,5 Milliarden Euro für 60 Prozent der Telekom-Netze könne der Konzern nicht mehr erzielen. Die Deutsche Bank ist auch immer noch im Besitz der Kabelgesellschaft TeleColumbus, die auf der Netzebene 4, dem eigentlichen Teilnehmeranschluss, arbeitet. Der Verkauf der Gesellschaft an Liberty Media war abgesagt worden, nachdem das Kartellamt sein Veto gegen die Übernahme der TV-Kabelnetze der Telekom durch den US-Konzern eingelegt hatte.

Die Positionen der Bank und der Telekom sollen aber noch weit auseinanderliegen, schreibt das Blatt weiter. Immerhin braucht die Telekom dringend Geld zum versprochenen Schuldenabbau, will die Kabelnetze aber möglichst komplett verkaufen. DB Investor dagegen will mittelfristig die Kabelbeteiligungen wieder abstoßen, wie schon beim geplatzten Verkauf von TeleColumbus -- die Übernahme der norddeutschen Kabelnetze solle daher nur so viel kosten wie zur Werterhaltung des Investments unbedingt nötig sei, zitiert die HAZ Finanzkreise. (cp)