Deutschland und Frankreich testen autonomes Fahren gemeinsam

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und sein französischer Amtskollege Alain Vidalies haben sich darauf verständigt, das automatisierte und vernetzte Fahren im grenzüberschreitenden Realverkehr zu erproben.

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Selbstfahrend

(Bild: dpa, Stefanie Jaerkel)

Lesezeit: 2 Min.

Nach dem 2015 gestarteten "digitalen Testfeld Autobahn" auf der A9 in Bayern und einschlägigen Projekten hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt einen weiteren Schritt unternommen, um Vorstufen des autonomen Fahrens vom Labor auf die Straße zu bringen. Der CSU-Politiker unterzeichnete am Mittwoch eine Vereinbarung mit seinem französischer Amtskollege Alain Vidalies, wonach beide Länder automatisierte und vernetzte Fahrsysteme im grenzüberschreitenden Realverkehr erproben wollen.

Das umrissene Testgebiet soll über etwa 100 Kilometer Straße vom saarländischen Merzig südlich über Saarbrücken ins französische Metz nach Westen führen. Die Basis für den Versuch soll eine grenzüberschreitende "Car to Car"- und "Car to Infrastructure"-Kommunikation via Mobilfunk per LTE und später auch 5G bilden. Zum Einsatz kommen sollen darauf Manöver für automatisiertes Überholen, Einfädeln und Bremsen sowie durchgängige Verkehrswarndienste. Auch den Betrieb des Notrufsystems eCall, mit dem von März 2018 an Fahrzeuge neuer Modellreihen ausgestattet werden müssen, wollen beide Seiten über die Landesgrenze hinweg ausprobieren.

"Automatisierte und vernetzte Fahrsysteme dürfen sich nicht auf Nationalstaaten beschränken – sie müssen überall funktionieren", begründete Dobrindt den Schritt. Damit könnten Hersteller die Reaktion ihrer einschlägigen Systeme testen, wenn sich etwa an der Grenze Fahrbahnen, Höchstgeschwindigkeiten oder andere Verkehrsregeln änderten. Der Christsoziale unterstrich: "Durch die Zusammenarbeit der beiden größten Autoländer in Europa wollen wir weltweit die Standards für diese Schlüsseltechnologie setzen." Seinen Etat für digitale Testfelder hat das Verkehrsressort parallel von 80 auf 100 Millionen Euro aufgestockt, um konkrete Forschungsprojekte zu fördern.

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(axk)