Dienstag: Google muss zahlen, Amazon entlässt

Google mit Millionenstrafe + Amazon plant Stellenabbau + Betrüger stehlen Kreditkarten-Infos + Ärger in Indien + 400-Millionen-Überweisung an falsche Wallet

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Google-Logo, dazu Text: DIENSTAG Google-Strafe, Amazon-Stellenabbau, LKA-Warnung, Ärger um LNG-Bedarf & Crypto.com

(Bild: testing / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Jahrelang hat Google Aufenthaltsorte von Nutzern für Werbezwecke gespeichert, obwohl diese die Funktion abgeschaltet wähnten. Nun muss der Konzern zahlen – aber es hätte weitaus teurer werden können. Und Amazon plant angeblich die Entlassung von rund 10.000 Mitarbeitern. Der Stellenabbau soll noch in dieser Woche beginnen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Vor vier Jahren deckte der Journalist Ryan Nakashima auf, dass Google jahrelang weiter die Aufenthaltsdaten von Nutzern sammelte, obwohl diese die Ortung ihres Handys ("Location History") deaktiviert hatten. Google nutzte die Daten für Werbezwecke, auf Android-Handys sowie iPhones mit Google Maps. Eine Gruppe von 40 US-Bundestaaten verklagte Google daraufhin und setzte auf außergerichtliche Verhandlungen. Nun wurde ein Vergleich erzielt – und Google kommt vergleichsweise glimpflich davon. Google muss für Ortungs-Schwindel nicht einmal 400 Millionen zahlen

Seit Jahren versucht Amazon, seine Angestellten davon abzuhalten, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Dabei versteht der Konzern wenig Spaß. Die Bemühungen dagegen sind umfangreich. So wurde ein firmeninterner Messenger entwickelt, der die Worte "Gewerkschaft", Toilette" und "Lohnerhöhung" blockierte. Nun plant Amazon einen massivenb Stellenabbau im Unternehmens- und Technologiebereich. Die sich verschlechternde weltweite Konjunktur übe Druck auf das Unternehmen aus, Geschäftsbereiche zu verkleinern, die seit Jahren überbesetzt waren oder zu wenig geliefert haben, heißt es in einem Zeitungsbericht. Amazon plant angeblich die Entlassung von rund 10.000 Mitarbeitern

Aktuelle Smartphones von Apple oder mit Googles Android-System sowie einige Smartwatches unterstützen den sogenannten Near-Field-Communication-Standard NFC, der kontaktloses Zahlen ermöglicht. Nun warnt das LKA Niedersachsen vor einer Betrugsmasche, bei der Kriminelle Kredit- und Debitkarten-Daten mittels Phishing ergaunern und diese anschließend auf Smartphones für die Zahlung per NFC freischalten. Die Betrogenen merken erst auf den Kontoauszügen davon. In den vergangenen Wochen haben mehrere Opfer der Masche Anzeige erstattet. LKA-Warnung: Betrüger stehlen Kreditkarten-Infos für Zahlungen per Handy

Die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine angestoßene Neuordnung der Energieimporte Europas sorgt für Profiteure, aber auch für neue Konflikte und Leidtragende. Laut einem Medienbericht ist Indien verstimmt darüber, dass Deutschland vertraglich vereinbarte Flüssiggas-Lieferungen ausgesetzt hat. Die Zuständigkeit Deutschlands ist durch die Verstaatlichung eines Tochterunternehmens des russischen Gaslieferanten Gazprom entstanden. Europas wachsender LNG-Bedarf: Ärger in Indien und neue Profiteure

Die Kryptobörse Crypto.com hat aus Versehen 400 Millionen US-Dollar an eine falsche Wallet geschickt. Das Geld ist zwar zurück, aber die Kundschaft ist nervös – auch vor dem Hintergrund der implodierten Kryptobörse FTX. Die war vor einer Woche in Zahlungsschwierigkeiten geraten, nachdem Zweifel an den Kapitalreserven zu einer Kundenflucht und Mittelabzügen im Milliardenvolumen geführt hatten. Blockchain-Analysen zufolge haben Anlegerinnen und Anleger zuletzt ungewöhnlich viel Kryptogeld von Crypto.com abgezogen. Kommt es zum nächsten Crash? Crypto.com: Nervosität nach 400-Millionen-Überweisung an falsche Wallet

Auch noch wichtig:

  • Bereits zwei Tage nach der Befreiung Chersons von russischer Besatzung haben ukrainische Mobilfunk-Netzbetreiber den Betrieb in der Hafenstadt wieder aufgenommen. Den Anfang machte Kyivstar mit LTE-Versorgung im Stadtzentrum.

(akn)