Dienstag: Japans Milliarden-Plan fĂĽr Halbleiter, Carl Zeiss investiert in Indien
Japan fördert Chipherstellung + Carl Zeiss eröffnet Technologiezentrum + Vorschläge an EU-Kommission + Broadcom lenkt ein + Vorschlag an VW-Vorstand

(Bild: cherezoff / Shutterstock.com / heise online)
Feiertag in den USA – das gibt uns die Gelegenheit, in andere Weltregionen zu schauen. Japan stellt einen 61-Milliarden-Euro-Plan zur Unterstützung der heimischen Chipindustrie vor. Das deutsche Optikunternehmen Carl Zeiss eröffnet ein globales Technologiezentrum in Indien und will die Zahl der Mitarbeiter vor Ort in den kommenden drei Jahren verdoppeln. Und in der EU nehmen erste offizielle KI-Fabriken zur Förderung von Innovationen in den Mitgliedsstaaten Gestalt an – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Der Handelskrieg zwischen den Vereinigten Staaten und China und die geopolitischen Spannungen rund um Taiwan haben die Risiken einer zu großen Abhängigkeit von ausländischen Lieferketten deutlich gemacht. Daher versuchen viele Länder, diese Lieferketten besser zu kontrollieren. Die USA und die EU haben mit dem Chips and Science Act bzw. dem European Chips Act jeweils milliardenschwere Förderprogramme für ihre Halbleiterindustrien aufgelegt. Nun zieht Japan, das in den 90er Jahren noch zu den größten Produktionsländern von Halbleitern gehörte und dann abgehängt wurde, nach. Japan: Milliarden-Plan zur Unterstützung der heimischen Chipindustrie
Apropos Lieferketten. Mit der Verlagerung der Produktion weg aus China ist Indien in den Fokus vieler weltweit agierender Konzerne gerückt. Das deutsche Optikunternehmen Carl Zeiss hat sein Engagement in dem Land in den vergangenen 25 Jahren stetig ausgebaut. Derzeit verfügt das Unternehmen nach eigenen Angaben über drei Produktionsstätten in Indien und etwa 40 Vertriebs- und Service-Niederlassungen. Nun investiert der deutsche Hersteller auf dem Subkontinent weiter und will seine Belegschaft in Indien bis zum Jahr 2028 verdoppeln. Carl Zeiss eröffnet Technologiezentrum in Indien
Damit nach Europa. Nach einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission im Januar und der Zustimmung durch den EU-Ministerrat im Mai, gab es im September einen Aufruf für den Betrieb von Hubs für Künstliche Intelligenz (KI) durch das Gemeinsame Unternehmen für europäisches Hochleistungsrechnen (EuroHPC). Sieben Konsortien aus 15 Mitgliedsstaaten und zwei assoziierten Ländern bewarben sich, darunter aus Deutschland. Nun ist die EU dem Aufbau der ersten Fabriken für KI, der Anfang 2025 starten soll, wieder einen Schritt nähergekommen. Hochleistungsrechnen: Erste offizielle KI-Fabriken der EU nehmen Gestalt an
Um Künstliche Intelligenz (KI) ging es auch auf der Messe VMware Explore EU in Barcelona. Dort hat der US-Halbleiterkonzern Broadcom seine Strategie rund um on Premises und KI nun weiter präzisiert. Für Unternehmen sei es wichtig, die volle Kontrolle über Daten, KI und Cloud zu haben, erklärte Broadcoms CEO Hock Tan. Das sei nur mit einer On-Premises-Umgebung möglich. In der Vergangenheit aber war die Unternehmen eingeschlagene Strategie nicht immer uneingeschränkt erfolgreich. Nun gab es auch ein paar Zugeständnisse an die Kritiker. Broadcom lenkt ein: VMware vSphere Enterprise Plus und Standard kehren zurück
Ungemütliche Zeiten gab es zuletzt für den VW-Konzern. Werksschließungen und Entlassungen stehen im Raum. Dazu befindet sich das Unternehmen in einer Tarifauseinandersetzung, in der die Positionen stark voneinander abweichen. Das VW-Management fordert eine zehnprozentige Lohnkürzung von der Belegschaft. Die Gewerkschaft IG Metall will dagegen ein Plus von sieben Prozent durchsetzen. IG-Metall-Chefin Christiane Benner schlägt vor, dass der VW-Vorstand beim Sparkurs vorangeht. VW: Konzernspitze soll eigenes Einkommen reduzieren
Auch noch wichtig:
- Nintendo verklagt einen US-amerikanischen Streamer, der emulierte Spiele schon vor ihrem Launch zeigte. Der Streamer hatte es offenbar darauf angelegt. "Können das den ganzen Tag machen": Streamer verspottet Nintendo, wird verklagt
- Datendiebe stellen Angaben von etwa 500 Millionen Facebook-Nutzern ins Internet. Ob diese Anspruch auf Schadensersatz haben, hat der Bundesgerichtshof verhandelt. BGH-Richter: Kontrollverlust ĂĽber Facebook-Daten kann Schadenersatz begrĂĽnden
- iPhone-Nutzer können den AirTag-Standort bald temporär teilen, etwa mit Fluglinien. Lufthansa & Co erhoffen sich eine effizientere Suche nach Gepäckstücken. Koffer weg, AirTag drin: Fluglinien hoffen auf effizienteres Gepäck-Tracking
- Ein wichtiges Sicherheitsupdate schützt Veeam Backup Enterprise Manager vor möglichen Attacken. Veeam Backup Enterprise Manager: Unbefugte Zugriffe durch Angreifer möglich
- Microsoft hat ein Problem bestätigt, bei dem Windows Server automatisch auf die neue Version 2025 aktualisiert wurden. Microsoft: Windows Server automatisch auf Version 2025 aktualisiert
- Weil China Gegenmaßnahmen auf die EU-Strafzölle plant, könnte Stellantis das E-Auto Leapmotor B10 in Eisenach oder Trnava in der Slowakei statt in Polen bauen. Zollstreit mit China: Stellantis-E-Auto Leapmotor B10 wird nicht in Polen gebaut
- Der Untersuchungsbericht liegt vor: Das Arecibo-Teleskop stĂĽrzte wegen Korrosion an Kabelhalterungen ein. Das Problem wurde bei Inspektionen offenbar ĂĽbersehen. Untersuchungsbericht: Deshalb stĂĽrzte das Arecibo-Radioteleskop ein
- Nur etwa 120 US-Dollar gaben zwei Robotiker aus, um einen Open-Source-Roboterarm zu bauen, der auf Sprachanweisung verschĂĽttete FlĂĽssigkeit wegwischen kann. GPT-4o: Open-Source-Roboterarm entfernt verschĂĽttete FlĂĽssigkeit auf Anweisung
- Die Schmerzerkennung ist bei manchen Tieren nicht einfach. Ein Forschungsteam hat deshalb eine KI entwickelt, die Schmerzen bei Ziegen identifizieren kann. KĂĽnstliche Intelligenz erkennt Schmerzen bei Ziegen am Gesicht
(akn)