Dienstag: Kanada verbannt TikTok, Pentagon ordert Gesichtserkennung für Drohnen

TikTok-Bann in Kanada + US-Drohnen mit Gesichtserkennung + Bundesregierung gegen Datenschutzbeauftragten + Tesla-Werk wächst + Bankraub mit Apple-ID

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
Handy mit Taktik-Logo in Hosentasche, dazu Text: DIENSTAG TikTok-Bann, Gesichtserkennung, Facebook, Tesla-Werk Grünheide & iPhone-PIN-Betrug

(Bild: Proxima Studio / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Kanada sperrt TikTok auf von der Regierung ausgegebenen Mobilgeräten wegen Sicherheitsrisiken. Das Verbot tritt bereits am Dienstag in Kraft. TikTok-Eigentümer Bytedance zeigt sich enttäuscht und kritisiert das Vorgehen. Das Pentagon rüstet derweil seine militärischen Drohnen mit Gesichtserkennungsfunktionen aus und vergibt ein entsprechendes Programm an das Unternehmen RealNetworks. Die Drohnen könnten bei der Erkennung eines Gesichts künftig selbständig agieren. Das wirft ethische und rechtliche Bedenken auf – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Im Dezember 2022 war bekannt geworden, dass das chinesische Unternehmen Bytedance seine Video-App TikTok dazu missbraucht hat, die Bewegungen mehrerer US-Journalisten und ihrer Angehörigen zu überwachen, die die App auf ihren Handys installiert hatten. Nach dem Vorfall regten US-Politiker ein generelles Verbot für TikTok in den USA an. Auch der Bundesdatenschutzbeauftragte empfiehlt den Behörden, die Video-App zu meiden. In der vergangenen Woche hat die EU-Kommission ihren Bediensteten dann untersagt hat, TikTok auf ihren Mobilgeräten zu nutzen. Nun folgt Kanada. TikTok wird ab heute von allen von der Regierung ausgegebenen Mobilgeräten verbannt. Grund sind Sicherheitsbedenken. Bytedance kritisiert das Vorgehen beim TikTok-Bann in Kanada

Der Einsatz von Drohnen für militärische Zwecke nimmt zu, wie der Krieg in der Ukraine zeigt. Hinzu kommen vielfältige Sicherheitsanwendungen bei der Aufklärung durch Drohnen, von der Überwachung von Anlagen bis zur Ortung von Verdächtigen. Unter US-Präsident Donald Trump plante die US-Regierung, Drohnen mit Gesichtserkennung an der Grenze einzusetzen. Nun gibt es Berichte, wonach das Pentagon plant, militärische Drohnen mit Gesichtserkennungsfunktionen auszustatten, die es ihnen ermöglichen, autonom zu reagieren. Das wirft zahlreiche ethische und rechtliche Fragen auf. USA: Pentagon beauftragt Gesichtserkennung für autonom agierende Drohnen

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hatte das Bundespresseamt (BPA) vergangene Woche angewiesen, den Betrieb der Facebook-Fanpage der Bundesregierung einzustellen. In einem entsprechenden Schreiben hieß es, das Presseamt der Bundesregierung habe vier Wochen Zeit, die Abschaltung vorzunehmen. Mit dem Bescheid eskalierte ein jahrelanger Streit zwischen Kelber und verschiedenen Behörden. Der Bundesdatenschutzbeauftragte vertritt die Auffassung, dass der Betrieb einer Facebook-Fanpage für eine Behörde datenschutzkonform nicht möglich sei. Die Bundesregierung reagiert nun – aber anders, als vom obersten Datenschützer gefordert. Bundesregierung hält vorerst an Facebook-Seite fest

Seit März 2022 stellt Tesla in seiner bisher einzigen europäischen Autofabrik im brandenburgischen Grünheide E-Autos her. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr bereits angekündigt, dass das Hochfahren der Produktion Zeit brauche. Im Sommer hatte Tesla rund 5000 Beschäftigte. Tesla-Chef Elon Musk bestätigte damals, dass 1000 Autos in der Woche gebaut würden. Im Oktober 2022 waren es dann mehr als 7000 Mitarbeiter und rund 2000 Autos pro Woche. Die neuen Zahlen zeigen ein weiteres Wachstum – das Produktionsziel ist aber noch weit entfernt. Elektroauto: Tesla Grünheide überschreitet Marke von 10.000 Beschäftigten

In den USA, Europa und Asien häufen sich Fälle von Apple-ID-Übernahmen mit Hilfe geklauter iPhones. Damit räumen Kriminelle unter anderem auch Bankkonten und andere Finanz-Apps leer, die User auf ihrem Apple-Smartphone verwenden. Die Diebe machen sich dabei zunutze, dass es erstaunlich einfach ist, das zentrale Passwort einer Apple-ID zu ändern und damit praktisch an alle auf dem iPhone gespeicherten Daten zu gelangen. Schuld ist Apples (zu) einfache Passwort-Recovery per PIN. Nur mit iPhone-PIN: Diebe räumen Apple-ID und Bankkonten ab

Auch noch wichtig:

  • Schon im November hat Twitter-Eigentümer Elon Musk angekündigt, dass die Entlassungen vorbei seien. Doch seitdem gab es mehrere Kündigungswellen. Am Wochenende folgte eine der größten. Monate nach "Ende der Kündigungen": Erneut große Entlassungswelle bei Twitter

(akn)