Dienstag: Microsoft investiert Milliarden in KI, Warnmeldungen in SĂĽddeutschland
Milliardeninvestition in Schweden + 200 Hochwasserwarnungen + LĂĽcke in Check Point Gateway + BĂĽndnis warnt EU-Staaten + KĂĽnstliche Intelligenz unser Untergang?
Der US-Tech-Konzern Microsoft will in den kommenden beiden Jahren rund drei Milliarden Euro in den Ausbau seiner KI- und Cloud-Infrastruktur in Schweden stecken. Hunderttausende im Land sollen zudem in Künstlicher Intelligenz geschult werden. Im Süden Deutschlands ist die Hochwasserlage weiter angespannt: 16 bayrische Landkreise haben den Katastrophenfall ausgerufen. Über das Modulare Warnsystem des Bundes wurden mittlerweile fast 200 Warnmeldungen versandt. Und eine Schwachstelle in Netzwerksicherheits-Produkten des Anbieters Check Point soll den Angriff auf CDU ermöglicht haben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Gerade erst kündigte US-Präsident Joseph Biden den Bau eines 3,3 Milliarden US-Dollar teuren KI-Rechenzentrums von Microsoft in Wisconsin an. Das soll in dem US-Bundesstaat Tausende von Arbeitsplätzen schaffen. Dieselbe Summe investiert der US-Tech-Konzern nun auch in Skandinavien in den Ausbau seiner KI- und Cloud-Infrastruktur in Schweden, allerdings in bestehende KI-Datenzentren. Es ist die größte Einzelinvestition von Microsoft in dem Land. Schwedenweit sollen zudem Hunderttausende Menschen in Unternehmen, Organisationen, an Schulen, Universitäten und im öffentlichen Sektor in KI-Kenntnissen geschult werden. KI: Microsoft plant Milliardeninvestition in Schweden
Spätestens mit der Flutkatastrophe im Ahrtal im Jahr 2021 wurde klar, dass Deutschland Cell Broadcast als schnelles Mobilfunkwarnsystem benötigt. Das System wurde 2022 eingeführt und getestet. Alleine im Jahr 2023 sind darüber 240-mal Katastrophen-Warnungen an die Bevölkerung verschickt worden. Auch in der derzeitigen Hochwasserlage in Süddeutschland bewährt es sich. Fast 200 Warnmeldungen zählt das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWas). Für 16 Landkreise in Bayern wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Modulares Warnsystem: Fast 200 Warnungen wegen Hochwasser
Am vergangenen Freitag ist ein IT-Angriff auf die CDU-Parteizentrale bekannt geworden. Das Bundesinnenministerium stufte die Attacke als "schwerwiegenden Angriff" ein. Die Art und Weise des Vorgehens deute auf einen professionellen Täter hin, hieß es. Der Vorfall sorgte auch deshalb für große Unruhe, weil er nur eine Woche vor den anstehenden Europawahlen bekannt wurde. Angriffsversuche nach dem Muster der Attacke auf die CDU soll es auch bei Bundestagsfraktionen und anderen Parteien gegeben haben – allerdings wohl ohne Erfolg. Laut gut unterrichteten Kreisen erfolgte die Attacke auf die CDU unter Ausnutzung einer Schwachstelle in Check Point Network Security Gateways. CDU-Angriff: Lücke in Check Point Gateway soll Einfallstor gewesen sein
Das Thema Chatkontrolle sorgt weiter für Diskussionen und Disput. Im Kampf gegen sexuellen Kindesmissbrauch möchte die EU-Kommission Diensteanbieter verpflichten, die private Kommunikation ihrer Nutzer nach auffälligen Mustern mit technischen Hilfsmitteln und möglicherweise über das Aushebeln von Verschlüsselung zu durchsuchen. Der jüngste "Kompromissvorschlag" der belgischen EU-Ratspräsidentschaft hat nun ein Bündnis aus verschiedenen Organisationen, Sicherheitsexperten und IT-Unternehmen dazu veranlasst, mit in einer von der Global Encryption Coalition lancierten Petition zu reagieren. Petition: Bündnis warnt EU-Staaten nachdrücklich vor Annahme der Chatkontrolle
Nach den KI-Milliarden-Investitionen zu Beginn, noch einmal zurück zu Künstlicher Intelligenz. OpenAI, das Unternehmen hinter ChatGPT, veröffentlichte vergangene Woche ein neues Angebot – ChatGPT EDU (also ChatGPT for Education). Das bedeutet im Wesentlichen, dass OpenAI nun aktiv versucht, ChatGPT im Bildungsbereich zu etablieren. Dazu wurden spezielle Angebote für Universitäten, Hochschulen und auch für normale Schulen ins Leben gerufen. Eine Entwicklung, die unserem Autor Sorge bereitet und ihn dazu treibt, den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf unsere Gesellschaft zu diskutieren. Sind wir als Gesellschaft wirklich bereit für KI in der Bildung? Künstliche Intelligenz ist unser Untergang
Auch noch wichtig:
- Die bundeseigene KfW-Bank veräußert Millionen von Telekom-Aktien, bleibt aber größter Anteilseigner. Der Bund trennt sich von Telekom-Aktien im Milliardenwert
- Sicherheitsforscher und Snowflake haben Hinweise auf systematische Attacken gefunden. Die Event-Firma Live Nation bestätigte unterdessen einen erfolgreichen Angriff. Angriff auf Cloud-Anbieter: Datenbank-Klau bei Snowflake-Kunden
- Wochenlang musste die Fluglinie Finnair wegen anhaltender Störungen der Satellitennavigation ihre Flüge ins estnische Tartu pausieren. Die jetzt verwendete Technik soll die Auswirkungen der GPS-Störungen mindern. GPS-Störungen im Ostsee-Raum: Lösung für Landeprobleme in Estland gefunden
- Es sei eine falsche Vorstellung, dass das Prinzip adäquater Datennutzung mit KI keinen Platz mehr habe, schreibt der EU-Datenschutzbeauftragte in Leitlinien. ChatGPT & Co.: EU-Datenschützer verteidigt Datenminimierung
- AVM bringt diesen Monat zwei neue Router in den Handel: das DSL-Topmodell Fritzbox 7690 und das Kombimodell Fritzbox 5690 Pro. Fritzbox-Topmodelle: 7690 kommt fĂĽr 329 Euro, 5690 Pro fĂĽr 359 Euro
- Mit dem VW ID.3 Pure führt Volkswagen eine günstigere Variante der ID.3-Baureihe mit leicht auf 52 kW reduzierter Akkukapazität und verringerter Ladeleistung ein. VW: Basismodell ID.3 Pure ist wieder bestellbar
- Die GesundheitsID der AOK-Versicherten zur Anmeldung fĂĽr E-Patientenakte und mehr wird Anfang 2025 von T-Systems und dem ID-Wallet-Anbieter Verimi verwaltet. Neue GesundheitsID: AOK beauftragt T-Systems und Verimi
- In acht Folgen hat Netflix das erste Buch der Trisolaris-Trilogie ziemlich werktreu verfilmt. FĂĽr Teil 2 und 3 der Buchreihe gibt es nun noch zwei Staffeln. Netflix: "3 Body Problem" bekommt noch zwei weitere Staffeln und wird beendet
- Ursprünglich wollte Yusaku Maezawa schon 2023 mit SpaceX um den Mond fliegen. Daraus ist nichts geworden, einen Zeitplan gibt es nicht. Jetzt hat er ganz abgesagt. Weltraumtourismus: Milliardär Maezawa sagt Flug um den Mond mit Starship ab
(akn)