Dienstag: Mitarbeiter-Revolte bei OpenAI, Altman und Brockman gehen zu Microsoft

Rücktritts-Ultimatum bei OpenAI + Altman und Brockman zu Microsoft + Tether-Token eingefroren + Ransomware-Angriff auf British Library + Digitalgipfel in Jena

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KI-Startup OpenAI, Sam Altman,  Tether, British Library & Digitalgipfel in Jena

(Bild: Camilo Concha / Shutterstock.com / heise online)

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Von
  • Andreas Knobloch

Turbulente Tage bei OpenAI: Mehr als zwei Drittel der Mitarbeiter des KI-Startups drohen mit Kündigung, sollte der Vorstand nicht seinen Hut nehmen. Auch ein Vorstandsmitglied ist unter den Revoltierenden. Zuvor war bekannt geworden, dass die am Freitag bei OpenAI geschassten Führungskräfte Sam Altman und Greg Brockman zu Microsoft gehen. Microsoft-Chef Satya Nadella sendete seinerseits an den bisherigen OpenAI-Vorstand eine verkappte Aufforderung. Derweil hat das Kryprounternehmen Tether mehrere Hundert Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit einem Betrugsschema in Südostasien eingefroren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Zukunft von OpenAI ist ungewiss. Das KI-Startup, das nach der Veröffentlichung des KI-Chatbots ChatGPT im vergangenen Jahr schnell zu einer Größe der KI-Branche wurde, ist in Aufruhr, seit am Freitag der bisherige CEO Sam Altman entlassen wurde. In den letzten 24 Stunden hat das Unternehmen kurzzeitig einen Vorschlag zur Wiedereinstellung von Altman erwogen, diesen dann aber doch abgelehnt. Kurz darauf wurden sowohl Altman als auch Greg Brockman, ein Mitbegründer von OpenAI, von Microsoft eingestellt, um ein neues KI-Forschungslabor zu leiten. Microsoft-Chef Satya Nadella freut sich auf die beiden und auch auf einen neuen OpenAI-Vorstand. OpenAI: Altman und Brockman gehen zu Microsoft, "neuer Vorstand" erwartet

Als Reaktion auf den Rauswurf von Altman unterzeichneten am Montag mehr als 700 der 770 Mitarbeiter von OpenAI einen offenen Brief an dem amtierenden OpenAI-Vorstand, in dem dieser zum Rücktritt aufgefordert wird. Andernfalls, so die Unterzeichnenden, stünden massenhafte Kündigungen im Raum. Die Handlungen des Vorstands, so die Autoren, hätten dessen Unfähigkeit, OpenAI zu lenken, offensichtlich gemacht. Man könne nicht mit Leuten arbeiten, denen es an Kompetenz, Urteilsvermögen und Fürsorge für die Mission und Mitarbeitenden des Startups fehle. OpenAI-Revolte: Mitarbeiter stellen Rücktritts-Ultimatum an Vorstand

Der sogenannte "Schweineschlacht"-Romantik-Betrug bezieht sich auf Fälle, in denen Betrüger über soziale Medien, Messenger- und Dating-Apps Vertrauen zu ihren Opfern aufbauen und diese dann unter Druck setzen, in gefälschte Kryptowährungen oder Online-Handelssysteme zu investieren. In einem solchen Betrugsschema hat das Kryptounternehmen Tether – vor zwei Jahren noch selbst Ziel von Ermittlungen – nun mit den US-Strafverfolgungsbehörden zusammengearbeitet und "proaktiv und freiwillig" etwa 225 Millionen USDT-Token in externen, selbstverwahrten Wallets eingefroren. Laut Tether ist es das bisher größte Einfrieren von USDT in der Geschichte. Tether: 225 Millionen US-Dollar im Zusammenhang mit Menschenhandel eingefroren

Ende Oktober hatte die British Library, die britische Nationalbibliothek, erstmals mitgeteilt, dass sie von einem nicht näher bezeichneten Cyber-Sicherheitsvorfall betroffen sei, der einen "größeren technischen Ausfall" an ihren Standorten in London und Yorkshire verursachte. Die Website, Telefonleitungen und Vor-Ort-Dienste wie das Wi-Fi für Besucher und elektronische Zahlungen wurden lahmgelegt. Besucherinnen und Besucher haben seitdem keinen Zugriff auf den umfangreichen digitalen Katalog mehr; der Geschenkeladen musste auf Barzahlung umstellen, um geöffnet zu bleiben. Nun hat die Bibliothek bestätigt, dass die Störung auf einen Ransomware-Angriff zurückzuführen ist. Eine als Rhysida bekannte Ransomware-Bande bekannte sich zu dem Cyberangriff und drohte, die aus der British Library gestohlenen Daten zu veröffentlichen, wenn kein Lösegeld gezahlt würde. British Library: Wochenlanger Ausfall wegen Ransomware-Angriff

Unter dem Motto "Digitale Transformation in der Zeitenwende" lockt der Digitalgipfel der Bundesregierung mehr als 1.000 Teilnehmer und Referenten in die thüringische Stadt Jena. Mit dabei sind Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Digitalminister Volker Wissing (FDP) oder Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). Bundeskanzler Olaf Scholz wird am heutigen Dienstag nach Jena kommen. Eine weitere, für die Digitalisierung maßgebliche Ministerin dagegen fehlt. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat für den Digitalgipfel keine Zeit gefunden. Was am ersten Tag geschah, lesen Sie hier. Digitalgipfel der Bundesregierung: Digitalisierung in der Zeitenwende

Auch noch wichtig:

  • Die Berliner Regierungskoalition hat beschlossen, dass ihre Stadt eine Magnetschwebebahn bekommen soll. Das sei günstiger als eine U-Bahn. Berlin plant Magnetschwebebahn

(akn)