Wasserstoff: Airbus untersucht Kondensstreifen mit Wasserstoff-Flugzeug

Mit einem neuen Testflugzeug erkundet Airbus, wie hoch die klimarelevanten Emissionen von Wasserstoffmotoren sind.

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Flugzeug ĂĽber den Wolken

(Bild: Airbus)

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Der Luftverkehr soll künftig weniger Treibhausgase ausstoßen, beispielsweise indem Wasserstoff als Treibstoff eingesetzt wird. Doch auch damit können während des Flugs Kondensstreifen entstehen. Airbus erkundet diese deshalb mit einem Segelflugzeug, das mit einem Wasserstoffmotor aufgerüstet wurde. Im November ging es erstmals auf Testflug, gab Airbus Ende voriger Woche bekannt.

Für seine Tests im Projekt "Blue Condor" hat Airbus einen Gleiter Arcus J mit einem Wasserstoffmotor des deutschen Herstellers Aero Design Works versehen. Auf dem zweiten Sitz nimmt kein Pilot Platz, sondern zwei Wasserstofftanks. Das Flugzeug hob erstmals am 8. November über der Wüste von Nevada ab und erreichte an dem Tag zunächst eine Höhe von gut 2.000 Meter, in weiteren Flügen 3.000 Meter. Damit sollte erst einmal das Flugzeug als solches geprüft werden.

Die ersten eigentlichen Kondensstreifen-Tests sollen Anfang kommenden Jahres bei kaltem Wetter ebenfalls in Nevada stattfinden, möglicherweise in Höhen bis zu 10.000 Meter. Dann soll die Arcus J von einem Kleinflugzeug des Typs Grob Egrett in die Höhe gebracht und verfolgt werden. Darin hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Messgeräte untergebracht, um die Streifen und die atmosphärischen Bedingungen in Daten festzuhalten. Zum Vergleich soll ebenfalls eine Arcus J mit herkömmlichem Antrieb in vergleichbarer Größe unter den gleichen Bedingungen fliegen.

Durch die Verbrennung von Wasserstoff entsteht Wasserdampf, den die Flugzeuge ausstoßen und der zu Streifen kondensieren kann, erläutert Airbus. Diese Kondensstreifen enthalten im Gegensatz zu herkömmlichen, jenen von Kerosin angetriebenen Flugzeugen ausgestoßenen keinen Ruß oder Schwefeloxide, aber bis zu 2,5-mal mehr Wasserdampf und NOx. Beide gelten ebenfalls als klimawirksame Emissionen, die die Luftfahrtindustrie angeben muss.

(anw)