Dienstag: Twitter unter Elon Musk, Encrochat-Hack wird EuGH-Fall

Verifizierte Twitter-Konten per Abo + EuGH prüft Encrochat-Hack + Instagram gesperrt + Baerbock will grünen Wasserstoff + Lithium-Förderung in Deutschland

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Elon Musks Twitter-Profil auf Smartphone, dazu Text: DIENSTAG Twitter-Übernahme, Encrochat-Hack, Instagram, Grüner Wasserstoff & Lithium-Förderung

(Bild: FellowNeko / Shutterstock.com / Montage: heise online)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Immer mehr Details sickern durch, welche Änderungen Elon Musk am Kurznachrichtendienst Twitter vornehmen könnte. Verifizierte Konten soll es demnach künftig nur mit Abonnement geben. Zudem könnte die Zeichenbegrenzung für Tweets fallen. Und das Landgericht Berlin hat dem Europäischen Gerichtshof mehrere Fragen zu den Aktivitäten der Strafverfolger rund um das Hacken des Kommunikationsdienstes Encrochat vorgelegt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Nachdem Multi-Milliardär Elon Musk nun endlich Twitter übernommen hat, fragen sich viele, wie stark er den Microblogging-Dienst verändern wird. Musk hatte oft kritisiert, bei Twitter werde die Redefreiheit zu sehr eingeschränkt. Das weckte Sorgen, bei Twitter könnte es unter seiner Kontrolle mehr Hass und Hetze geben. Die angekündigte Bildung eines Inhalte-Rates könnte nun einen vorsichtigeren Kurs signalisieren. Auch ein größerer Stellenabbau soll bevorstehen. Nicht nur die Chefriege, auch den Verwaltungsrat Twitters hat Musk sofort abgesetzt.

Tech-Blogs berichten darüber hinaus, dass die blauen Verifikations-Häkchen künftig nur noch für Kunden des Abo-Angebots Twitter Blue verfügbar sein sollen. Twitter unter Elon Musk: Verifizierte Konten künftig nur mit Abonnement

In den vergangenen Monaten verhafteten europäische Strafverfolgungsbehörden Tausende Menschen in ganz Europa aufgrund mehr oder weniger belastbarer Beweise, die beim Hack des Kommunikationsdienstes Encrochat vor über zwei Jahren gewonnen wurden. Federführend waren zunächst französische und niederländische Polizeibehörden; über sie gelangten Angaben aus mehr als 20 Millionen Chat-Nachrichten an Behörden anderer EU-Staaten. Strafverteidiger aus ganz Europa meldeten im Februar "massive rechtsstaatliche Bedenken und Sorgen" hinsichtlich der Datenerhebung und -verwertung an. Rechte Beschuldigter würden missachtet. In einem einschlägigen Verfahren hat das Landgericht Berlin dem EuGH nun mehrere Fragen zu den Aktivitäten der Strafverfolger vorgelegt. Verschlüsselung: Encrochat-Hack wird Fall für den Europäischen Gerichtshof

Kein Hereinkommen: Zahlreiche Instagram-Nutzer und -Nutzerinnen konnten sich am Montag nicht in das soziale Netzwerk einloggen. Bei anderen erschien irrtümlich der Hinweis "Wir haben dein Konto am 31. Oktober 2022 gesperrt". Die Plattform, die zum Facebook-Konzern Meta Platforms gehört, bestätigte das Problem. Bei Betroffenen lösten die Benachrichtigungen, suspendiert worden zu sein, Verwirrung aus. Instagram: Technischer Fehler sperrt viele Nutzer aus

Das Thema Energiesicherheit bestimmt weiter die deutsche und europäische Außenpolitik. So will Außenministerin Annalena Baerbock die Zusammenarbeit mit Kasachstan im Bereich von grünem Wasserstoff vorantreiben und so die zentralasiatische Region enger an Europa binden. Gemeinsam mit der EU werde Deutschland Projekte für Infrastruktur in den Bereichen Digitales, Energie und Transport auf den Weg bringen, sagte die Grünen-Politikerin am Montag bei einem Besuch in Astana, der Hauptstadt der ehemaligen Sowjetrepublik. Eine zentrale Rolle spiele dabei die EU-Initiative Global Gateway, das europäische Konkurrenzprojekt zu Chinas "Neuer Seidenstraße". EU-Zusammenarbeit: Baerbock setzt auf grünen Wasserstoff aus Kasachstan

Ein weiterer strategisch wichtiger Rohstoff ist Lithium. Die Autoren einer Studie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) halten eine jährliche Produktion von 2600 bis 4700 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent in Deutschland für möglich, wenn alle aktuell betriebenen Geothermiestandorte mit hohen Lithium-Konzentrationen mit entsprechenden Anlagen ausgerüstet werden. Allein im südpfälzischen Insheim sei die Förderung von 1000 bis 1800 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalenten möglich. Dort kommt das Wasser aus 3800 Metern Tiefe. Die KIT-Studie wägt Chancen und Herausforderungen ab und warnt: Lithium-Förderung in Deutschland kann Bedarf nicht decken

Auch noch wichtig:

  • Apples nächstes groĂźes Update fĂĽr das iPhone-Betriebssystem liefert noch mehr fehlende Funktionen. Auch das iPad bekommt eine Aktualisierung. iOS 16.2 wohl erst im Dezember

(akn)