Donnerstag: Datenleck bei Marriott-Hotel, Lockdown-Modus für Apple-Geräte
Social Engineering bei Marriott + Lockdown für iPhone, iPad & Mac + MacBook Air M2 kommt & besorgt PC-Branche + ASML vor China-Stopp + Kartenterminal-heiseshow
Der Hotelkonzern Marriott ist erneut von einem Datenleck betroffen. Ein Hotelmitarbeiter wurde Opfer von Social Engineering und ermöglichte Kriminellen Zugriff auf Firmen- und Kundendaten. Es ist das dritte Datenleck bei Marriott innerhalb von vier Jahren. Um Cyberangriffe abzuwehren, will Apple einen Lockdown-Modus einführen. Damit sollen entsprechende Gefahren durch proaktive Maßnahmen präventiv abgewehrt werden, auf Kosten von Einschränkungen bei der Bedienung. Früher als der Lockdown-Modus kommt das neue MacBook Air M2, nämlich nächste Woche. Dieses Notebook besorgt manche PC-Hersteller – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die US-amerikanische Hotelkette Marriott hat ein neues Datenleck bestätigt. Kriminelle behaupten, sie hätten vertrauliche Geschäftsunterlagen und Zahlungsinformationen von Kunden abgegriffen, einschließlich Kreditkarten. Sie haben offenbar per Social Engineering Zugriff auf einen Hotelcomputer und angeschlossene Server erhalten. Ein Erpressungsversuch war erfolglos, der Konzern hat kein Lösegeld bezahlt nach dem Datenleck bei der Hotelkette Marriott: Firmen- und Kundendaten kompromittiert.
Apple will nach mehreren Spionageaffären, bei denen unter anderem Journalisten, Bürgerrechtler und sogar hochkarätige Politiker über Geräte des Herstellers abgehört wurden, deutlich mehr für die Sicherheit tun. Mit den nächsten Betriebssystemversionen für iPhone, iPad und Mac soll es einen neuen Modus geben, der die Geräte nach außen abdichtet, wenn man sich selbst als besonders gefährdete Person wahrnimmt. Dies soll auch bislang unbekannte Sicherheitslücken in den Betriebssystemen weniger leicht ausnutzbar machen: Apple macht für Spionagegefährdete die Schotten dicht mit Lockdown-Mode.
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Derweil hat Apple nach mehreren Wochen Wartezeit bekannt gegeben, ab wann das runderneuerte MacBook Air mit M2 Chip verkauft wird. Zunächst hieß es nur, dass das MacBook Air im Juli erscheinen wird. Nun kann es ab Freitag, 8. Juli, 14 Uhr, weltweit vorbestellt werden. Am darauffolgenden Freitag, 15. Juli, soll es dann in den Verkauf gehen und den ersten Bestellern zugestellt werden: Apple nennt konkrete Termine für Vorbestellung und Verkauf des MacBook Air mit M2.
Passend zum unmittelbar bevorstehenden Verkaufsstart sorgt das neue MacBook Air M2 in der PC-Szene für Aufregung: Der sowieso aktuell geschwächte Markt für Windows-Notebooks könnte "negativ beeinflusst" werden, schreibt ein Elektronikfachblatt in Taiwan. Die neue Maschine kommt mit einem überarbeiteten Formfaktor im Stil von MacBook Pro M1 Max und M1 Pro und wird auch in neuen Farben erhältlich sein. Hersteller von Windows-PCs fürchten, dass es den geschwächten Markt aufrollen könnte. Laut Analysten sind PC-Hersteller wegen MacBook Air M2 "besorgt".
Der niederländische Hersteller ASML sieht sich mit weiteren Exportverboten an chinesische Firmen konfrontiert. Das US-Handelsministerium setzt sich offenbar für eine Ausweitung ein: ASML dürfte dann keinerlei Belichtungsmaschinen mehr nach China liefern, was die Ambitionen der chinesischen Regierung deutlich bremsen würde. ASML würde so ein Verkaufsstopp wahrscheinlich nicht allzu sehr schmerzen, da die Nachfrage nach Belichtungsmaschinen die derzeitige Produktionskapazität übersteigt: China soll keine Lithografie-Systeme mehr bekommen durch Verkaufsstopp bei ASML.
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(fds)