Donnerstag: Google kauft Virtualisierungsspezialisten, Oppo setzt auf KI-Handys

Cameyo-Übernahme für ChromeOS + Oppo-Handys mit KI-Funktionen + Kanada mit Streaming-Steuer + Panasonic-Kamera für Videos + KI für welche iPhones + #heiseshow

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Google-Bürogebäude mit Glasfront; Donnerstag: Cameyo-Übernahme, Oppo-KI, Streaming-Steuer, Lumix-Videos, iOS-18-Eignung & #heiseshow

(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Windows-Programme virtuell auf Linux, Android und ChromeOS ausführen – darauf ist Cameyo spezialisiert. Nun gehört die Firma zu Google. Zuvor waren beide Unternehmen partnerschaftlich verbunden, jetzt hat der Datenkonzern die US-Firma komplett übernommen. Nicht um Virtualisierung, sondern um KI geht es dem Smartphone-Anbieter Oppo, der auch erschwingliche Handys damit versorgen will. KI soll nicht nur dem High-End vorbehalten bleiben, denn KI-Smartphones werden immer stärker nachgefragt, auch in mittleren und niedrigeren Preissegmenten. Derweil werden kanadische Nutzer von Netflix, Spotify und Co. zur Kasse gebeten. Der Großteil des Geldes fließt an kanadische Kabel-Konzerne, aber auch kanadische Film- und TV-Produktionen sollen damit subventioniert werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Google übernimmt das US-Unternehmen Cameyo, dass sich auf die Virtualisierung von Windows- sowie Linux-Anwendungen spezialisiert hat. Cameyo war bereits Google-Partner; gemeinsam haben sie Windows-Anwendungen für ChromeOS und ChromeOS Flex nutzbar gemacht, zusätzlich zu schon lange unterstützter Linux- und Android-Software. Mit der Anwendungsvirtualisierung Cameyo lässt sich laut Hersteller aus jedem Windows-Programm eine portable Version erstellen. Diese startet dann von einem USB-Stick, über ein Netzwerk oder Clouddienste wie Dropbox auf jedem Computer, darunter Windows-Systeme selbst. Auch in Browser-Fenstern kann die Software genutzt werden: Google kauft Cameyo, Spezialist für Virtualisierung von Windows-Programmen.

Der chinesische Smartphone-Anbieter Oppo hat angekündigt, bis Ende dieses Jahres rund 50 Millionen Handy-Nutzer mit Funktionen generativer Künstlicher Intelligenz zu versorgen. Dabei sollen die KI-Funktionen nicht nur den High-End-Modellen vorbehalten bleiben. Auch die erschwinglicheren Smartphones werden KI-Features bekommen. Denn Smartphones mit KI werden laut Marktforschern stark nachgefragt. So prognostiziert etwa IDC, dass 170 Millionen dieses Jahr ausgelieferte Smartphones der nächsten Generation mit KI ausgestattet sein werden. Das betrifft vor allem High-End-Modelle, aber auch günstigere Smartphones werden immer mehr KI nutzen: Oppo will dieses Jahr 50 Millionen Smartphones um KI-Funktionen erweitern.

Fünf Prozent ihrer kanadischen Bruttoumsätze müssen Streaming-Dienste ab September abliefern, sofern sie in dem Land mindestens 25 Millionen kanadische Dollar Jahresumsatz machen (umgerechnet 16,8 Millionen Euro). Betroffen sind sowohl Audiostreamer als auch Videostreamer, nicht aber Podcaster sowie Angebote von Hörbüchern und Computerspielen. Das hat die kanadische Regulierungsbehörde CRTC entschieden. Die Abgabe wird geschätzt 200 Millionen Dollar jährlich einspielen, die in die Produktion kanadischer Inhalte fließen sollen. Allerdings könnten die ausländischen Anbieter ihre Ausgaben in Kanada reduzieren: Kanadas Streaming-Steuer subventioniert Kabel-TV, kommerzielles Radio und Musik.

Panasonic Lumix GH7 (5 Bilder)

Die Panasonic Lumix GH7 zeigt frontal schon auf den ersten Blick ihren Videoschwerpunkt. In einer unteren Ecke sitzt eine zweite Rec-Taste, die sich durch ihre rote Farbe vom Body absetzt.
(Bild: Bild: Panasonic)

Die neueste spiegellose Systemkamera aus dem Hause Panasonic, die Lumix GH7, will neue Maßstäbe setzen und zwar ausschließlich im Videobereich. Der Hersteller legt bei der Kamera besonders viel Wert auf einfachen Workflow mit minimalem Setup, aber maximalen Möglichkeiten in der Nacharbeit. Videos sind in unterschiedlichen Bildformaten möglich, so im Quadrat wie auch in 16:9 im Hoch- sowie im Querformat. Panasonic nutzt in der neuen GH7 einen KI-trainierten Phasen-Hybrid-Autofokus. Er soll Tiere und Menschen getrennt voneinander erkennen, dazu soll der AF Fahrzeuge sowie Fahrer sicher verfolgen: Panasonic stellt die spiegellose Systemkamera Lumix GH7 als Profi für Video vor.

In der kommenden Woche wird Apple iOS 18 vorstellen. Bekannt ist bereits, dass Apple zahlreiche KI-Funktionen für sein iPhone-Betriebssystem nachrüsten will, um zu Konkurrenten wie Microsoft aufzuschließen. Allerdings werden nicht alle Apple-Smartphones, die iOS 18 unterstützen, auch alle neuen Features aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz erhalten. Das hat einerseits technische Gründe, andererseits dürfte Apple dies auch dazu nutzen, User zum Upgrade auf ein frisches Gerät zu bewegen. Denn obwohl es mit iOS 18 wohl schon beim iPhone XR beziehungsweise XS / XS Max aus dem Jahr 2018 losgeht und alle neueren Geräte wie 11, 12, 13, 14 und 15 plus SE 2 und SE 3 unterstützt werden, soll die neue On-Device-KI Gerüchten zufolge nur mit iPhone 15 Pro und Pro Max zu nutzen sein. Hinzu kommt die Generation 16, die im September erwartet wird: Auf diesen iPhones laufen die neuen KI-Features in iOS 18 nicht mehr.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über die Pläne der EU in Sachen Digitalpolitik. Die EU-Länder geben den Takt vor, doch welchen Weg sollte das künftige Parlament beschreiten? Europaweit wirkt sich aus, dass der Europäische Gerichtshof Italien untersagt, US-Techkonzernen mit Europaniederlassung in einem anderen EU-Mitgliedsstaat zusätzliche Vorschriften zu machen. Könnte das auch für Deutschland Probleme mit sich bringen? Hierzulande zahlt der Bund immer mehr Lizenzgebühren an Microsoft. Die Abhängigkeit vom US-Konzern ist gestiegen, die Kosten ebenfalls. Das sind die Themeen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: EU-Digitalpolitik, Tech-Konzerne in der EU, Microsoft-Lizenzkosten.

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