Donnerstag: Google überdenkt Rechenzentrumspläne, Fediverse bald ohne Mozilla
Umweltbedenken treiben Google + Mozilla terminiert Mastodon-Instanz + YouTube mit eigenen Communities + Homeoffice als Vertrauensfrage + #heiseshow
Google wird seine Pläne für ein großes Rechenzentrum in Chile wegen Wasserproblemen überdenken. Das neue Projekt sieht Luftkühlung vor, denn das ursprünglich geplante Datenzentrum sollte mehrere Millionen Grundwasser täglich verschlingen für die Kühlung der Server. Änderungen kündigt auch Mozilla an, denn die eigene Mastodon-Instanz fällt offenbar dem Sparplan der Firefox-Firma zum Opfer. Diese wird Ende dieses Jahres wohl mangels Interesse und aus Kostengründen abgeschaltet. Nutzer können Daten und Accounts aber herunterladen und migrieren, denn schließlich handelt es sich um ein offenes Fediverse-Netzwerk. Derweil plant YouTube etwas Neues. YouTube Communities ist als Raum für Urheber und Fans gedacht, um eigene Inhalte zu teilen und miteinander zu interagieren. Neben textlichen Kommentaren wie bei YouTube selbst können Zuschauer auch Bilder bei den Communities posten. Noch läuft die Testphase – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Google hat beschlossen, sein geplantes Datenzentrumsprojekt in Santiago de Chile aufgrund negativer Umweltverträglichkeitsprüfungen durch chilenische Gerichte zurückzuziehen. Der US-amerikanische Technologiekonzern kündigte an, die Initiative von Grund auf neu zu planen. Die Entscheidung von Google spiegelt die wachsende Besorgnis über die Auswirkungen strom- und wasserintensiver Tech-Projekte auf der ganzen Welt wider. In Chile will Google das Projekt neu formulieren und den gesamten Genehmigungsprozess von vorn beginnen, um strengere Umweltauflagen zu erfüllen und sein wasserintensives Kühlsystem zu ändern. Das reduziere mögliche Umweltauswirkungen: Google plant sein Datenzentrum in Chile neu.
Eine Planänderung gibt es auch bei Mozilla. Die zuvor als Twitter-Alternative angepriesene eigene Mastodon-Instanz und damit auch das Engagement im offenen Sozialen Netzwerk des Fediverse wird eingestellt. Die Instanz Mozilla.social wird am 17. Dezember 2024 abgeschaltet. Eine Begründung für das Abschalten der eigenen Mastodon-Instanz gibt es seitens Mozilla nicht, aber es dürfte mit den im Februar dieses Jahres verkündeten großflächigen Veränderungen bei der Mozilla Corporation zusammenhängen. Dabei wurde auch angekündigt, den Aufwand mit der eigenen Mastodon-Instanz und Investitionen in diesem Bereich zu reduzieren. Jetzt wird es damit also konkret: Mozilla verlässt das Fediverse und schließt die eigene Mastodon-Instanz.
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Die Videoplattform YouTube startet hingegen einen neuen Bereich. Dort können Urheber und Ersteller von YouTube-Inhalten mit ihren Fans und Zuschauern interagieren. Der Bereich namens "Communities" wird mit dem YouTube-Kanal der jeweiligen Urheber verlinkt. Zuschauer können so direkt auf dem Kanal der Urheber posten und mit anderen Fans interagieren. Konnten Zuschauer in der Vergangenheit lediglich Kommentare zu den Videos eines Künstlers hinterlassen, können sie künftig eigene Inhalte wie Fotos in der Community eines Urhebers teilen und miteinander interagieren. Zum Start können nur Abonnenten posten in den Communities: YouTube startet einen neuen Social-Media-Bereich.
Finger weg vom Homeoffice! Dieser Titel ist so wunderbar zweideutig: Einerseits kann man ihn als Warnung verstehen, bloß nicht erst mit dem Homeoffice anzufangen. Andererseits lässt sich dieser Titel auch als Aufforderung deuten, das inzwischen doch weit verbreitete Homeoffice nicht anzutasten oder es in Frage zu stellen. Und genau dieser Titel spiegelt auch wunderbar die derzeitige gesellschaftliche Lage wider: Auf der einen Seite gibt es zahlreiche Konzerne, die das Homeoffice am liebsten wieder komplett abschaffen würden. Auf der anderen Seite steht die Politik, die derzeit immerhin darüber nachdenkt, ob es nicht ein gesetzliches Recht auf Homeoffice geben sollte. Doch es ist vielmehr eine Frage des Vertrauens: Finger weg vom Homeoffice!
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow diskutieren wir Intels Chipfabrik in Magdeburg, deren Pläne vorerst auf Eis gelegt sind. Was sind die Gründe für diesen Schritt? Gibt es noch Chancen für eine Realisierung des Projekts? In Brüssel gibt es derweil Änderungen in der EU-Kommission für Europas Digitalpolitik. Welche Auswirkungen haben diese auf die europäische Digitalpolitik? Wie wird sich die Zusammenarbeit mit Tech-Giganten in Zukunft gestalten? Zudem besprechen, dass immer mehr Zeitungen ihre gedruckten Ausgaben einstellen und auf digitale Formate setzen. Ist dies der richtige Weg in die Zukunft? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Intel-Chipfabrik, EU-Digitalpolitik, Zeitungssterben.
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Auch noch wichtig:
- Amazon überredet Kunden mit gefälschten Angeboten, Fire TVs zu kaufen – das wirft ein Kläger dem Online-Händler vor. Andere Betroffene können sich anschließen bei der Sammelklage: Amazon führt Kunden mit aufgeblasenen Listenpreisen in die Irre.
- Lizenzierungsverstöße durch SpaceX haben ein teures Nachspiel. Das Raumfahrtunternehmen soll bewusst Auflagen der US-Luftaufsichtsbehörde ignoriert haben. Das führte zu Sicherheitsverstößen: US-Luftaufsicht verhängt Strafe gegen SpaceX.
- Kleine Änderung, praktische Wirkung – Nutzer können auf bestimmten iPhones nun das beliebte iOS-"Flashlight" besser einsetzen: Bei der iPhone-Taschenlampe gibt iOS 18 neue Möglichkeiten.
- Apple hat sein neues iPad-Betriebssystem für verschiedene Modelle zurückgezogen, nachdem Berichte über Abstürze bei Installationsversuchen aufgetaucht waren: Schwerwiegende Probleme des iPad Pro M4 mit iPadOS 18.
- Apples neue KI-Funktionen unter dem Oberbegriff Apple Intelligence sollen ab 2025 die deutsche Sprache beherrschen. Das sei sogar nie anders geplant gewesen: Apple Intelligence auf Deutsch jetzt doch ab 2025 geplant.
- iOS 18 und iPadOS 18 strukturieren die Fotos-App um. Während die Bearbeitung wie gehabt abläuft, muss sich der Nutzer an die neue Medienverwaltung gewöhnen: Die besten Tipps für die neue Fotos-App von iOS 18.
- Unter anderem sind bestimmte Computer von Dells Alienware-Serie attackierbar. Sicherheitspatches stehen zum Download: Sicherheitsupdates gegen BIOS-Lücken bei gefährdeten Dell-Computern.
- Broadcom stopft mehrere Sicherheitslücken in VMware vCenter. Schlimmstenfalls können Angreifer aus dem Netz Schadcode einschmuggeln und ausführen: Angreifer aus dem Netz können Schadcode in VMware vCenter einschleusen.
- Apple gibt einmal mehr nur Apple-Silicon-Maschinen alle neuen macOS-Features. Auf absehbare Zeit werden die Updates ganz wegfallen: Diese Features von macOS 15 fehlen Intel-Macs.
(fds)