Donnerstag: Intel unterliegt Patentklage, Disney+ gegen Account-Sharing in USA
Patenttroll gegen Intel-CPUs + Disney-Restriktionen in den USA + Urteil zu Facebook-Sperren + Uber erstmals mit Jahresgewinn + #heiseshow zu Apples Vision Pro
Spannungsregler in älteren Intel-CPUs sollen ein US-Patent verletzen. Ein deutsches Gericht verhängt ein Verkaufsverbot. Doch Intel protestiert und charakterisiert den Kläger als Briefkastenfirma und Patenttroll, nachdem die Klage in den USA noch abgewiesen wurde. Dort erweitert Disney+ das Vorgehen gegen Account-Sharing. Nachdem das in Kanada bereits verboten wurde, dürfen jetzt auch US-Amerikaner ihr Passwort nur noch im eigenen Haushalt teilen. Dazu mussten die Nutzungsbedingungen geändert werden. Derweil darf Meta Konten nur mit Nachweis eines wichtigen Grundes sofort sperren. Ein Dresdner Gericht verlangt Abwägung mit Grundrechten. Meta muss dem Nutzer zudem die Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Bestimmte Intel-CPUs für Desktops, Laptops und Server verletzen ein Patent, das von der US-amerikanischen Firma R2 Semiconductors gehalten wird. Das hat das Landgericht Düsseldorf entschieden und ein Verkaufsverbot über die betroffenen Prozessoren verhängt. Außerdem soll Intel Rechnung legen, wie viele dieser Prozessoren es in Deutschland bislang verkauft hat. Daran soll sich Intels die Schadenersatzzahlung an R2 Semiconductor orientieren. Laut Intel sind nur die älteren Prozessoren der Baureihen Ice Lake, Tiger Lake und Alder Lake für Desktops und Laptops betroffen, sowie Ice-Lake-Xeon-Prozessoren für Server. Nicht berührt seien die letzten beiden CPU-Generationen: Intel verliert Patentprozess in Düsseldorf.
In den Vereinigten Staaten hat Disney+ damit begonnen, gegen Account-Sharing vorzugehen. Damit sollen US-Amerikaner gehindert werden, ihre Kennwörter mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts zu teilen, die nicht für den Streaming-Dienst bezahlen. Die erweiterten Nutzungsbedingungen gelten zunächst für neue Abonnenten, ab Mitte März werden auch ältere Verträge unter die neuen Restriktionen fallen. Im Gegensatz zum Konkurrenten Netflix, der bereits gegen Account-Sharing vorgeht, muss Disney zunächst seine Nutzungsbedingungen anpassen, denn diese waren bislang nicht konkret genug: Passwörter von Disney+ dürfen nun auch in den USA nicht mehr geteilt werden.
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Die Deaktivierung eines Nutzerkontos in Sozialen Netzwerken ist ohne Anhörung des Users nur in besonderen Fällen zulässig. Das geht aus einem Urteil des Oberlandesgerichts Dresden gegen Meta Platforms hervor. Die schwere Sanktion der sofortigen Sperre ist demnach bei besonders schweren Verstößen gegen die Gemeinschaftsstandards beziehungsweise bei strafbaren Handlungen prinzipiell möglich. Der Plattformbetreiber muss dabei allerdings beweisen, dass die Voraussetzungen vorliegen. Solche Strafen erforderten zudem eine sorgfältige Abwägung der gegenüberstehenden Grundrechtspositionen: Oberlandesgericht untersagt Meta kafkaeske Kontosperren Facebooks.
Uber schreibt zum ersten Mal Jahresgewinne. Das Unternehmen hat 2023 fast ein Viertel mehr Fahrten vermittelt und auch mehr Sachen zugestellt, insbesondere zubereitete Speisen. 150 Millionen Menschen haben Uber im Dezember genutzt (+15% im Jahresabstand). Der Umsatz ist um 17 Prozent auf 37,3 Milliarden US-Dollar gestiegen. Davon blieben 1,1 Milliarden Dollar als Betriebsgewinn übrig. 2022 musste Uber noch einen Betriebsverlust von 1,8 Milliarden Dollar verzeichnen. Mittlerweile hat Uber viel Geld vorrätig: 4,7 Milliarden Dollar zum Jahresende 2023. Das ist über eine halbe Milliarde mehr als ein Jahr zuvor: Uber legt alle 8 Stunden 1 Million Dollar in den Geldspeicher.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über die ersten Erlebnisse mit der Apple Vision Pro in einer Rückschau auf die erste Woche in der freien Wildbahn. Was kommt nach der großen Aufregung? Zudem diskutieren wir, wie Satya Nadella Microsoft neu erfand. Mit seinem neuen CEO bekam Microsoft vor zehn Jahren auch eine neue Ausrichtung, doch wo geht die Reise als Nächstes hin? Facebook ist mittlerweile 20 Jahre alt. Mark Zuckerberg brachte die Menschen in seinem Netzwerk zusammen. Kritiker entgegnen, dass Facebook die Gesellschaft gespalten hat. Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Apple Vision Pro, Satya Nadella und Microsoft, 20 Jahre Facebook.
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Auch noch wichtig:
- Der IT-Branche geht es gut. Wer jetzt mit einem neuen Job liebäugelt, hat die Wahl und bekommt gutes Geld. Außerdem geht es um Microsoft Copilot und Wi-Fi 7. Das zeigt der Blick ins Heft c't 4/2024: IT-Jobs 2024.
- Seit Monaten sendet die am weitesten von der Erde entfernte Sonde nur noch Datenmüll. Noch hat die NASA keine Lösung, aber zumindest eine Idee für den Datenmüll von Voyager 1: "Das größte Wunder, wenn wir sie zurückbekommen".
- Seit Russlands Großangriff sind Drohnen ein zentrales Element des ukrainischen Verteidigungskampfs – nicht nur an Land. Dem wird jetzt Rechnung getragen: Ukraine bekommt neue Truppengattung für Kriegsführung mit Drohnen.
- Virtuelle Desktops von Microsoft gibt es jetzt auch fĂĽrs eigene Rechenzentrum, Azure Stack HCI vorausgesetzt. Kunden dĂĽrfte es ab sofort genug geben: TschĂĽss VMware (und Citrix) - Microsoft auf dem Weg zum VDI-Primus.
- Social-Media-Posts von Gina Carano fĂĽhrten zu ihrem Ausschluss von "The Mandalorian". X unterstĂĽtzt sie jetzt bei einer Klage gegen Disney: Gefeuerte US-Schauspielerin Carano klagt gegen Disney mit UnterstĂĽtzung von X.
- Der einstige "Notebook-Killer" – das Tablet – hat sich 2023 so schlecht verkauft wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr: Tablet-Verkäufe brechen rapide ein.
- Eine Datenrettungsfirma warnt vor Datenverlust bei der Nutzung minderwertiger Flash-Speichermedien. Manche sind kurios aufgebaut: Billige USB-Sticks werden als Datenretter immer schlechter.
- Elon Musk hat einen US-Studenten berĂĽhmt gemacht, der FlĂĽge von Privatflugzeugen von Promis publik macht. Nun will auch Taylor Swift das unterbinden: Nach Elon Musk geht auch Taylor Swift gegen Tracking ihrer PrivatflĂĽge vor.
- Auf Basis eines ARM-Mikrocontrollers kann man sich selber einen Tester fĂĽr USB-Kabel bauen: Nie wieder das falsche USB-Kabel.
(fds)