Donnerstag: Julian Assange, Microsoft-Notfallpatch, Traum-Werbung & Tempo 130
US-Zusagen für Assange-Abschiebung + Microsoft schließt PrintNightmare-Lücke + Werbung in menschlichen Träumen + VW-Chef will Freiheitsgefühl statt Tempolimit
Nachdem die Berufung im Abschiebeverfahren Julian Assanges zugelassen wurde, hat die US-Regierung dem Wikileaks-Gründer vermeintlich bessere Haftbedingungen versprochen. Microsoft hat dagegen einen Notfallpatch gegen die PrintNightmare-Lücke in Windows herausgegeben. Währenddessen sind Wissenschaftler alarmiert über Experimente mit Werbung in menschlichen Träumen, aber alle Welt träumt laut VW-Chef Diess vom Freiheitsgefühl auf deutschen Autobahnen. Deshalb wurde Deutschland mit einem Tempolimit einen Wettbewerbsvorteil aufgeben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Gerade erst hat der oberste Gerichtshof Großbritanniens der Berufung der USA im Auslieferungsverfahren von Julian Assange stattgegeben. Jetzt wird berichtet, dass der Wikileaks-Gründer nicht in einem Hochsicherheitsgefängnis gehalten würde, sollte er ausgeliefert werden. Das hätte die US-Regierung Großbritannien versprochen. Demnach müsse Assange in den USA nicht in strenge Isolationshaft, sondern dürfe nach dem Spionage-Prozess seine eventuelle Gefängnisstrafe sogar in Australien absitzen.
Eine kritische Bedrohung der anderen Art ist eine Sicherheitslücke, die alle Windows-Versionen betrifft und für die Microsoft außer der Reihe Sicherheitspatches veröffentlicht hat. Da Angreifer die Lücke bereits aktiv ausnutzen, sollten Admins schnell reagieren und die Patches installieren. Mit diesem Notfallpatch schließt Microsoft die PrintNightmare-Lücke in Windows.
Solche Sicherheitslücken können Admins böse Träume verursachen, aber die Traumexperimente einer US-Brauerei klingen ein wenig nach Science Fiction. Ein Experiment sollte zeigen, dass sich Werbe-Inhalte in menschlichen Träumen unterbringen lassen. Durch ein 90 Sekunden langes Video kurz vor dem Einschlafen sollten Probanden zu Bierträumen verleitet werden. Einige Traumforscher halten das für einen gefährlichen Präzedenzfall und zeigen sich alarmiert von den Experimenten mit Werbung in menschlichen Träumen.
Viele Autofahrer auf der ganzen Welt träumen dagegen vom Freiheitsgefühl auf deutschen Autobahnen, meint Volkswagen-Chef Herbert Diess. Deutschland habe einen Wettbewerbsvorteil, den es nicht durch ein allgemeines Tempolimit leichtfertig aufgeben sollte, "wenn wir uns auf 130 Stundenkilometer beschränken würden." Diess kommentiert die Tempo-130-Debatte damit, dass alle vom Freiheitsgefühl auf deutschen Autobahnen schwärmen würden.
Ein Tempolimit ist für einen rollenden Kiosk ohne Fahrer kein Thema, aber im deutschen Einzelhandel hat die Zukunft schon begonnen. An immer mehr Orten in Deutschland testen Edeka, Rewe oder Tegut zurzeit neue Wege mit rund um die Uhr geöffneten Läden ohne Verkäufer oder kassenlose Supermärkten, um ihre Läden angesichts des boomenden Online-Handels zukunftsfähig zu machen. Verschiedene Handelsketten testen den Supermarkt der Zukunft – ohne Kassen, ohne Personal.
Auch noch wichtig:
- Der modulare Elektro-Bus Xbus (ehemals eBussy) hat es nach drei Jahren Entwicklungszeit zum funktionsfähigen Prototypen geschafft und wurde in einem Livestream auf YouTube offiziell vorgestellt.
- Heute vor genau 85 Jahren wurde der "Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main" mit der Landung einer Ju 52 offiziell eröffnet. Sechs Tage später landete der LZ 127 Graf Zeppelin als erstes Luftschiff auf dem heutigen Flughafen Frankfurt am Main.
(fds)