Donnerstag: Recht auf Reparatur von Xbox-Konsolen und John-Deere-Landmaschinen

Microsoft-Ersatzteile für Xbox + Klage gegen Traktorhersteller + Digitale Souveränität gefordert + IT-Sicherheit für Klinken + DJI ohne Geofencing + #heiseshow

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Spielerin mit erhobenen Armen und Gaming-Controller vor Bildschirm; Donnerstag: Xbox-Ersatzteile, Traktor-Reparatur, Sino-US-Abhängigkeit, Klinik-Sicherheit, DJI-Freiflugschein & #heiseshow

(Bild: Shutterstock.com/Anton27)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Besitzer der Xbox S und X Spielkonsolen können ihr Gerät nun selbst reparieren. Denn jetzt gibt es Ersatzteile auch direkt von Microsoft. Damit will der Konzern wohl verhindern, dass Spieler bei etwaigen Defekten möglicherweise zu alternativen Konsolen greifen, aber Microsoft betont es als Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Das gilt auch für die Landwirtschaft, doch Landmaschinenhersteller John Deere hält die Reparaturkosten von Traktoren, Mähdreschern & Co. auf unfaire Weise hoch, sagt die FTC. Deshalb verklagt die US-Handelsaufsicht das Unternehmen und verlangt vom Hersteller die Bereitstellung von Software-Tools, um günstigere Reparaturen zu ermöglichen. Derweil sehen sich vier Fünftel der deutschen Unternehmen digital von den USA und China abhängig, wie eine Umfrage zeigt. Digitale Souveränität geht anders. Dabei wäre dies angesichts wahrscheinlich größerer Handelskonflikte mit den USA unter der kommenden zweiten Trump-Regierung durchaus wünschenswert – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft möchte, dass Xbox-Besitzer ihre Geräte länger nutzen. Daher bringt der Datenkonzern nun Ersatzteile für weiße Xbox Series S und X mit 1 Terabyte Speicher sowie schwarze Sonderausgabe der Xbox Series X mit 2 TByte auf den Markt. Offiziell gilt der Schritt als Einsatz für Nachhaltigkeit, und das stimmt auch. Bislang verkaufte das Unternehmen lediglich Ersatzteile für Xbox-Controller, nicht aber für das Gerät selbst. Gleichzeitig hat die neue Nachhaltigkeit strategische Vorteile für Microsoft: Muss sich ein Spieler ein neues Gerät zulegen, gerät er womöglich in Versuchung, bei einer anderen Marke zuzugreifen. Dem möchte Microsoft jetzt vorbeugen: Xbox eröffnet Ersatzteilverkauf.

Reparaturen sind auch in der Landwirtschaft notwendig, aber manche Hersteller machen es den Bauern nicht leicht. Deshalb geht die US-Handelsaufsicht juristisch gegen den Landmaschinenhersteller John Deere vor, weil dieser mit monopolistischen Praktiken das Recht auf Reparatur der US-amerikanischen Landwirte untergraben habe. Moderne Landmaschinen sind zunehmend digitalisiert und erfordern entsprechende Software-Tools zur Behebung von Problemen. John Deere stellt diese aber nur autorisierten Händlern zur Verfügung, die höhere Preise als lokale Werkstätten verlangen für Reparaturen und Ersatzteile. Das verstoße gegen das Wettbewerbsrecht: US-Behörde verklagt Landmaschinenhersteller John Deere wegen Recht auf Reparatur.

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Manche FTC-Mitglieder halten die Klage gegen John Deere für verfrüht und politisch motiviert, denn wenn Donald Trump am Montag zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt wird, könnte sich vieles ändern. Auch im Ausland ist unklar, was folgt – größere Auseinandersetzungen in den Handelsbeziehungen sind wahrscheinlich. Das würde auch Europa betreffen, das gerade bei Technik stark von den USA und China abhängt. Wie stark, das versucht jetzt eine Umfrage des IT-Wirtschaftsverbandes Bitkom unter deutschen Unternehmen zu beleuchten. Auch Wissenschaftler sehen großen Handlungsbedarf aufgrund der Abhängigkeit von den USA und China: Deutsche Wirtschaft will digitale Souveränität.

Cyberangriffe kommen selten aus den USA, sondern eher aus sogenannten demokratiefeindlichen Ländern. Aber nicht nur deshalb will die EU-Kommission die IT-Sicherheit von Krankenhäusern und Gesundheitsdienstleistern stärken. Dazu hat sie am Mittwoch einen Aktionsplan vorgelegt. Attacken haben teils fatale Folgen. Die Kommission schlägt nun vor, dass die Enisa (Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit) ein gesamteuropäisches Zentrum zur Unterstützung der IT-Sicherheit für den Gesundheitssektor einrichtet. Dieses soll Betreibern "maßgeschneiderte Leitlinien, Instrumente, Dienste und Schulungen zur Verfügung" stellen für eine verbesserte IT-Sicherheit: EU-Kommission will Gesundheitsbranche unterstützen.

Die US-Regierung hat kürzlich erst Importverbote für einigen Drohnen des chinesischen Herstellers DJI erlassen. Es ist allerdings unklar, ob dies der Grund ist, dass DJI seine Drohnen in den USA nicht mehr softwareseitig daran hindert, spezifische Sperrgebiete wie etwa Flughäfen, Kraftwerke, Notstandsgebiete und das Weiße Haus zu überfliegen. Drohnenpiloten erhalten nun nur noch eine Warnung und müssen dann selbst entscheiden, ob sie in die entsprechenden Flugverbotszonen einfliegen wollen oder nicht. DJI fährt den gleichen Ansatz bereits in weiteren Ländern, seit Anfang 2024 auch in Deutschland: DJI gibt Geofencing für Flugverbotszonen bei Drohnen auf.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um Windows 10, das Microsoft als letztes Windows angekündigt hatte, doch nun läuft der Support 2025 aus. Was bedeutet das für Nutzer und Unternehmen? Welche Alternativen gibt es für Windows-10-Nutzer? Zudem besprechen wir eine Analyse, die massive Jobverluste durch KI im Finanzsektor prognostiziert. Welche Tätigkeiten sind besonders betroffen? Wie können sich Beschäftigte auf die Veränderungen vorbereiten? Weiterhin erörtern wir die wachsende Kritik an der elektronischen Patientenakte (ePA), die 2025 starten soll. Welche Bedenken äußern Experten zur Sicherheit und zum Datenschutz? Wie stehen Ärzte und Patienten zu der Neuerung? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Windows 10, KI und Jobs, ePA.

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(fds)