Donnerstag: TikTok von US-Bundesstaat verklagt, Iran will Meta verklagen

US-Kritik an TikTok + Irans Meta-Klage ohne Folgen + Haftstrafe für Theranos-COO + Disk-Bugfix für Linux 6.2 + Ampeln manipulierbar + #heiseshow zu SMS-Zukunft

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Junge Menschen schauen auf ihre Handys

(Bild: View Apart / Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

TikTok sei ein "Trojanisches Pferd" Chinas und zeige Jugendlichen Sex, Drogen und Alkohol, behauptet der Generalstaatsanwalt von Indiana. Die Video-App verstoße gegen Daten- und Jugendschutz. In den USA ist TikTok auf vielen Geschäftshandys bereits verboten. Verboten sind auch Facebook, WhatsApp und Instagram im Iran. Unter fadenscheinigen Anschuldigen will der Iran nun Meta als Betreiber dieser Apps verklagen. Das bringt nicht viel, solange die Firma weder Vermögen noch Mitarbeiter im Land hat. Verklagt wurden auch die Chefs von Theranos. Nur ein Tropfen Blut sollte für umfassende Analysen des Unternehmens reichen. Das entpuppte sich als teure Luftnummer. Nach Elizabeth Holmes soll auch ihr Ex-Freund Ramesh Balwani ins Gefängnis – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der Video-App TikTok droht in den USA erneut rechtlicher Ärger. Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaats Indiana hat zwei Klagen gegen die zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörende Internetplattform eingereicht. Zuvor hatten einige Bundesstaaten und -behörden der USA die Installation von TikTok auf betrieblich genutzten Handys untersagt. TikTok werden mangelnder Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer und zudem irreführende Angaben zur Datensicherheit vorgeworfen. Die Plattform sei ein "Trojanisches Pferd" Chinas: US-Bundesstaat verklagt TikTok aufgrund Verstößen gegen Daten- und Jugendschutz.

Verklagt werden soll auch Meta Platforms im Iran. Deshalb fordert die dortige Regierung, dass Meta einen Vertreter im Land selbst beschäftigt. Im September hat der Iran Instagram und WhatsApp gesperrt. Instagram war das letzte große soziale Netzwerk, das in dem Land noch funktioniert hat. Twitter und Facebook sind im Iran schon seit Jahren verboten. Im Oktober sagte der iranische Vizeinnenminister, Meta wegen "Hetzerei" verklagen zu wollen. Womöglich haben die Verantwortlichen inzwischen festgestellt, dass sie keine Machthabe gegen Meta haben, solange das Unternehmen keine Mitarbeiter im Iran hat: Iran fordert Meta-Vertreter im Land.

Die erste Runde der Klagen gegen die Chefs von Theranos ist in den USA vorüber. Zwölf Jahre und elf Monate Haft, zuzüglich drei Jahre überwachte Freiheit auf Bewährung. Das ist das in Kalifornien über Ramesh "Sunny" Balwani verhängte Strafmaß. Er war Lebensabschnittspartner der zu mehr als elf Jahren Haft verurteilten Elisabeth Holmes sowie Chief Operating Officer der von ihr gegründeten und geleiteten Firma Theranos. Das Paar hat jahrelang unrichtig behauptet, Theranos-Maschinen könnten anhand eines einzelnen Tropfen Blutes umfangreiche Analysen durchführen: Fast 13 Jahre Haft für Theranos-COO Balwani.

Ein Speicherleck kann einen Teil des Arbeitsspeichers auf Linux-Systemen ab Kernel 5.11 unbenutzbar machen – nämlich dann, wenn der Aufruf von floppy_alloc_disk() bei Diskettenlaufwerken fehlschlägt. Kommenden Februar, also zwei Jahre nach Einführung dieses Bugs, wird er mit Linux-Kernel 6.2 beseitigt. Mit Linux 5.17 wurde dieses Jahr ein Fehler korrigiert, der dann zu einem Softwareabsturz geführt hat, wenn der Anwender eine kaputte Diskette entfernte, während der Computer noch versuchte, sie auszulesen: Linux 6.2 fixt Memory Leak bei Diskettenlaufwerken.

Vielen Autofahrern kommt das bekannt vor: Man steht ewig vor einer roten Ampel. Doch kaum taucht ein Linienbus auf, schaltet die Ampel auf Grün, noch bevor der Bus zum Stehen kommt. Dahinter steckt ein System zur Steuerung der Ampelphasen – und so mancher hätte diese Technik wohl gern in seinem Pkw. c’t hat in einer gemeinsamen Recherche mit den Politikmagazinen Panorama 3 (NDR) und Kontrovers (BR) untersucht, wie das funktioniert und wie sicher es ist, schließlich sind Ampeln ein kritisches Angriffsziel für Hacker: heise Investigativ – viele Ampeln sind per Funk einfach manipulierbar.

Der Short Message Service, kurz: SMS, hat das Leben und die Kommunikation vieler Handynutzer geprägt. Die Kurzmitteilung war die vergleichsweise günstige Alternative zum teuren Handytelefonat. Unvergessen bleiben vielen die Erinnerungen an stundenlange Chats und Datenstau in der Neujahrsnacht. 30 Jahre nach dem Versenden der ersten SMS wird der Dienst zwar von Jahr zu Jahr weniger genutzt, trotzdem ist an ein Ende der SMS noch nicht zu denken. Wie erklärt sich rückblickend der große Erfolg der SMS? Wo ist sie auch in Zukunft unverzichtbar? Darüber und über viele weitere Fragen sprechen wir heute live ab 12 Uhr in einer neuen Folge der #heiseshow: 30 Jahre SMS – Hat Simsen noch eine Zukunft?

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