Drei Fragen und Antworten: Wer in der IT gut verdient – und wer nicht

Sind Sie auch unzufrieden mit Ihrem Gehalt? Da geht es Ihnen wie vielen anderen ITlern. iX klärt im Interview, wie Sie das ändern können.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 4 Min.

Beim Thema Gehalt hört der Spaß auf – wie viel man als ITler verdient, bleibt wichtiger als der Obstkorb und der Kickertisch. Dabei gibt es beim Blick auf die harten Zahlen in Deutschland durchaus erstaunliche Ergebnisse. Wie auch Sie Ihre Karriere am besten aufstellen können, klären wir im Interview mit Marvin Strathmann, der die Gehaltsdaten aus verschiedenen Quellen für iX aufbereitet hat.

Dann gleich mal Butter bei die Fische: Welche ITler verdienen denn besonders gut – und welche Positionen rangieren im Vergleich eher auf den unteren Plätzen?

Vor allem der Softwarearchitekten können ein hohes Gehalt erwarten: Um die 80.000 Euro im Jahr sind im Schnitt drin. Sie sind dafür verantwortlich, komplette IT-Systemlandschaften für Unternehmen zu planen und müssen zudem meist die betriebswirtschaftliche Seite einer Firma verstehen. Auch Berater können in der Regel ein gutes Gehalt erwarten. Hier stechen vor allem die Berater heraus, die sich mit Enterprise Resource Planning beschäftigen – in der Praxis beraten sie Kunden meist zu Produkten von SAP. Ein Gehalt von 70.000 Euro bis 80.000 Euro ist hier üblich.

Am unteren Ende der Gehaltslisten findet man die Berufe, die sich um die IT-Infrastruktur kümmern: Admins, Supporter oder Helpdesk-Mitarbeiter. Hier sind zum Teil nur Jahresgehälter von 45.000 Euro bis 50.000 Euro brutto drin. Das ist ein wenig schade, denn gerade diese Jobs im "IT-Maschinenraum" sind wichtig, um alles am Laufen zu halten.

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Dieses Interview erschien ebenfalls als Teil des kostenlosen iX-Newsletters, der Sie zum Erscheinen des neuen Hefts mit exklusiven Inhalten informiert. Melden Sie sich schon jetzt unter heise.de/s/NY1E gratis an und verpassen Sie nicht die nächste Ausgabe. In ihr geht es um das Titelthema der Dezember-iX: Mit welchen Management-Tools Sie die Schwachstellen endlich unter Kontrolle bringen.

Sind ITler allgemein zufrieden mit ihren Jobs? Oder besteht eine hohe Bereitschaft, zu wechseln?

Die Wechselbereitschaft hängt mit dem Gehalt zusammen, aber nicht so stark, wie man vielleicht denken würde. 92 Prozent aller Fachkräfte wollen wechseln, wenn sie mit ihrem Gehalt nicht oder überhaupt nicht zufrieden sind. Aber auch wenn die Fachkräfte mit ihrem Gehalt sehr zufrieden sind, wollen noch knapp die Hälfte das Unternehmen wechseln. Firmen müssen also mehr bieten, als nur eine hohe Zahl auf dem Gehaltszettel, um Mitarbeiter zu halten.

Interessant sind die Daten für den öffentlichen und den privaten Sektor: Im Industrie- und Dienstleistungsbereich sind jeweils um die 43 Prozent der ITler zufrieden mit ihrem Gehalt, im öffentlichen Sektor nur 34 Prozent.

Haben wir es denn mit einigermaßen homogenen Gehältern zu tun oder gibt es starke Ausreißer?

Die Softwarearchitekten setzen sich je nach Befragung schon weit von den anderen Berufen ab und verdienen zum Teil so viel wie ein IT-Leiter. Lässt man diese und diverse Managerposten weg, gibt es allerdings nicht zu viele Ausreißer. Generell lässt sich in der IT im Schnitt um die 45.000 bis 70.000 Euro brutto im Jahr verdienen. Dabei beeinflusst nicht nur der Jobtitel das Gehalt, sondern auch die vielen Kleinigkeiten: Wie viele Erfahrung habe ich im Job, in welchem Bundesland steht das Unternehmen, in welcher Branche ist es aktiv und so weiter.

Marvin, vielen Dank für die Antworten. Alle Details finden interessierte Leser im aktuellen IT-Gehaltsreport, der als Teil der neuen iX 11/2023 heute erscheint.

In der Serie "Drei Fragen und Antworten" will die iX die heutigen Herausforderungen der IT auf den Punkt bringen – egal ob es sich um den Blick des Anwenders vorm PC, die Sicht des Managers oder den Alltag eines Administrators handelt. Haben Sie Anregungen aus Ihrer tagtäglichen Praxis oder der Ihrer Nutzer? Wessen Tipps zu welchem Thema würden Sie gerne kurz und knackig lesen? Dann schreiben Sie uns gerne oder hinterlassen Sie einen Kommentar im Forum.

(fo)