Drei neue Chipsätze für Xeon-Server

Außer dem High-End-Chipsatz 5400 für Fully-Buffered-DIMMs und FSB1600-Prozessoren stellt Intel auch den 5100 für Registered-DDR2-DIMMs sowie den 3210 für Server mit einer physischen CPU vor.

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Zeitgleich mit den ersten 45-Nanometer-Xeons hat Intel drei neue Serverchipsätze herausgebracht, die den Bau schnellerer oder billigerer und sparsamerer Xeon-Maschinen ermöglichen sollen. Zum High-End-Chipsatz 5400 (Codenamen Seaburg) gibt es schon Benchmark-Daten, weil Intel 5400-Boards zusammen mit den ersten 45-nm-Quad-Core-Xeons der Baureihe 5400 an die Presse verschickt hatte. Der 5400 bringt einen schnelleren Frontsidebus (FSB1600) und bindet Fully-Buffered-DIMMs mit bis zu 400 MHz Taktfrequenz (DDR2-800/PC2-6400F) sowie PCI-Express-2.0-Karten an. Zusammen mit den Harpertown-Xeons bildet er die Plattform Stoakley für High-End-Systeme mit zwei physischen Prozessoren und insgesamt 4 oder 8 CPU-Kernen. Zur weiteren Performance-Steigerung steckt im 5400 ein Snoop-Filter (SF), das anders als jenes des 5000X auch mit den größeren L2-Caches der 45-nm-Xeons zurecht kommt.

Sowohl billiger als auch selbst energetisch sparsamer und gleichzeitig für sparsamere (und billigere) Registered-ECC-Speichermodule mit DDR2-SDRAMs ausgelegt ist der Chipsatz 5100 (San Clemente). Zusammen mit 45-nm-Xeons bildet er die Plattform Cranberry Lake für besonders preiswerte oder besonders sparsame (Blade-)Server mit zwei Xeons. Mit den bisher lieferbaren PC2-5300R-DIMMs mit maximal 2 GByte Kapazität lässt sich der Hauptspeicher von 5100-Boards auf höchstens 16 GByte ausbauen. Anders als die Opterons von AMD unterstützt der 5100 keine Quad-Rank-RDIMMs, aber bereits die noch nicht lieferbaren 2-GBit-Chips. Aus 18 Stück davon (in x4-Organisation) lassen sich eines Tages 4-GByte-Module mit nur einem Rank bauen, womit wiederum beim 5100 theoretisch 32 GByte Hauptspeicher möglich werden – allerdings nur auf speziellen Boards mit acht DIMM-Slots für Single-Rank-DIMMs. In der Praxis dürfte der Hauptspeicherausbau bei San Clemente/Cranberry Lake meistens auf zurzeit 8 und später 16 GByte beschränkt sein. Anders als bei 5000P, 5000X und 5400 (je vier FB-DIMM-Kanäle, bis zu 64/128 GByte) stehen nur zwei Speicherkanäle bereit, die für PC2-5300- oder PC2-4200-DIMMs (DDR2-667/DDR2-533) ausgelegt sind. Als Southbridge empfiehlt Intel hier statt der aufwendigen ESB2 (631x/632x mit PCI-X, Dual GBit LAN und I/OAT) den von den Desktop-PC-Chipsätzen der Serie 3 bekannten ICH9R. Der 5100 MCH (Memory Controller Hub, wie Intel die Northbridge nennt) unterstützt noch PCIe 1.1.

Der dritte neue Xeon-Chipsatz in den Varianten 3200 und 3210 (Bigby) zielt auf die Xeon-3000-Baureihe für Server mit einem einzelnen physischen (LGA775-)Prozessor mit zwei oder vier Kernen (Plattform: Garlow). Offenbar handelt es sich um einen engen Verwandten des P35, denn anders als beim X38 (den Intel mittlerweile auch selbst auf einem Serverboard, dem X38ML, einsetzt) ist lediglich PCIe 1.1 vorgesehen. Als Southbridge nennt Intel den ICH9.

Die "üblichen Verdächtigen" unter den Mainboard-Herstellern haben bereits Dual-Socket-Serverboards mit Intels Neulingen angekündigt, nämlich außer Intel selbst (S5400SF, S3200H) etwa auch Supermicro (rund 12 Boards mit 5400/5100/3210/3200) oder Tyan (Tempest S5375 mit 5100). Asus koppelt bei der P5BV-Serie den 3200 MCH mit dem älteren ICH7R, der noch einen IDE-Kanal hat und SATA-RAID unterstützt.

Intel 45-nm-Xeons laufen übrigens auch auf Boards mit älteren Chipsätzen der 5000-Serie, sofern diese dafür ausgelegt sind. (ciw)