Drohende Steuernachzahlung: Apple parkt Geld auf Treuhandkonto
Apple will nach der Entscheidung der EU-Kommission, eine Steuernachzahlung von potenziell mehr als 13 Milliarden Euro in Irland zu verlangen, zunächst keine Korrekturen in der Bilanz vornehmen.
Apple-Chef Tim Cook hat keine gute Woche.
(Bild: dpa, Christoph Dernbach)
In einem Brief an Investoren zeigte sich der iPhone-Konzern zuversichtlich, dass die von der EU-Kommission verhängte Milliarden-Steuernachforderung vor Gericht gekippt wird.
"Wir gehen aktuell nicht davon aus, dass sich diese Entscheidung im weiteren auf unsere Steuerquote auswirken wird." Der iPhone-Hersteller meldete für das vergangenen Quartal eine konzernweite Steuerquote von 25,5 Prozent – in etwa auf seinem üblichen Niveau.
Mini-Steuerquote "extrem irreführend"?
Zugleich kündigte Apple an, dass ein bisher noch nicht feststehender Betrag im Zusammenhang mit der Brüsseler Entscheidung auf einem Treuhandkonto geparkt werden solle. Der Konzern wiederholte die Kritik, dass die von der EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager genannte Steuerquote von 0,005 Prozent für eine der irischen Töchter im Jahr 2014 "extrem irreführend" sei.
Apple habe auf die Gewinne der Firma Steuern in Höhe von 400 Millionen Dollar in Irland und weitere 400 Millionen Dollar in den USA bezahlt. Korrekturen an der Bilanz will Apple zunächst nicht vornehmen.
13 Milliarden Euro plus Zinsen
Die Kommission hatte am Dienstag die Steuer-Vereinbarungen von Apple in Irland zu "unerlaubten Beihilfen" in Höhe von bis zu 13 Milliarden Euro erklärt und ihre Rückzahlung samt Zinsen angeordnet. Zugleich warf sie Apple vor, die Verwaltungssitze, denen ein Großteil der Gewinne aus dem Handelsgeschäft in Irland zugewiesen worden sei, hätten nur auf dem Papier existiert.
Apple will gegen die Entscheidung vor Gericht ziehen und stellt sich laut dem Brief an die Investoren auf eine jahrelange Auseinandersetzung ein. Auch die irische Regierung will gegen die Entscheidung klagen. In Irland arbeiten für den Konzern 5000 Mitarbeiter, weitere 1000 sollen bis Mitte 2017 hinzukommen. (mit Material von dpa) / (bsc)
