Finanzchef: Apple will weiter in Irland investieren

Trotz der drohenden Milliarden-Nachzahlung aufgrund einer Entscheidung der EU-Kommission will Apple seinen großen Standort in Cork nicht aufgeben. Stattdessen werde man weitere Jobs schaffen, so Luca Maestri.

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Apple

(Bild: dpa, Maja Hitij)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Chief Financial Officer (CFO) hat in einer Telefonkonferenz vor Journalisten betont, dass Apple seinen Standort in Irland trotz der drohenden Milliarden-Steuernachzahlung beibehalten wird. Im Gegenteil, man werde weiter in dem Land investieren, so Luca Maestri.

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Man habe eine "hervorragende Beziehung" zur irischen Regierung, so der Apple-Finanzchef und sei gegenüber dem Land "very committed". "Wir haben vor kurzem zusätzlich Investitionen [in Irland] getätigt und unsere Pläne haben sich nicht verändert." So will Apple in seinem irischen Hauptquartier in Cork bis Mitte 2017 weitere 1000 Jobs schaffen, damit würden 6000 Mitarbeiter des Konzerns auf der grünen Insel arbeiten.

Unterdessen schätzt die irische Buchhaltungsfirma Grant Thornton, dass allein die von Apple zu zahlenden Zinsen auf die Steuernachzahlung insgesamt 6 Milliarden Euro betragen werden – für einen Zeitraum von 2003 bis 2014. Maestri sagte, Apple glaube, die echte Zahl sei "signifikant geringer".

Apple-Hausjurist Bruce Sewell sagte in der gleichen Telefonkonferenz, man wolle "die Alarmglocke läuten", was das Vorgehen der EU-Kommission betrifft. "Das hat echte Konsequenzen für Eigentum. für Investitionen, für den internationalen Handel." Maestri ergänzte, multinationale Konzerne könnten auf Basis der Entscheidung der EU-Kommission künftig Bedenken haben, in Europa zu investieren.

Die EU-Kommission hatte im Steuer- und Subventionsstreit gegen Apple am Dienstag entschieden, der iPhone-Produzent habe unerlaubte Steuervergünstigungen in einer Höhe von bis zu 13 Milliarden Euro in Irland erhalten. Diese Vergünstigungen seien Apple "gezielt" gewährt worden, was EU-Recht widerspreche. Die Brüsseler Behörde hatte seit 2014 die Steuervereinbarungen Irlands mit dem US-Unternehmen genau unter die Lupe genommen. (bsc)