Dynamic Island: Erstmal nur für Apple, andere Apps müssen warten

Dynamic Island auf dem iPhone 14 Pro bleibt zunächst Apple selbst vorbehalten. Es gibt aber eine Info, ab wann auch Dritt-Apps die neue Anzeige nutzen dürfen.

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Das iPhone 14 Pro mit der Dynamic-Island-Anzeige.

Das iPhone 14 Pro mit der Dynamic-Island-Anzeige.

(Bild: Apple)

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Apples optische Spielerei mit der neuen Frontkamera-Aussparung der iPhone-14-Pro-Modelle bleibt in der Software offenbar zunächst dem Hersteller selbst vorbehalten. Entwickler von Dritt-Apps haben zur Stunde noch keine API vorliegen, mit der sie die dynamische Anzeige auch befüllen können. Und in Apples Entwicklerforum ist zu lesen, dass dies auch erst später im Jahr ("later this year") möglich sein wird.

Mit Dynamic Island macht Apple aus der Not eine Tugend. Die nun in einer großen pillenförmigen Aussparung im Bildschirm sitzenden Sensoren für Face ID und die Frontkamera bilden die Basis für eine dynamische Anzeige. Diese kann unter anderem Informationen zu laufenden Apps im Hintergrund bereitstellen, wie etwa zu einem Musikplayer, zu einem aktiven Telefongespräch oder zum Ladestand von verbundenen AirPods.

Diese neue Anzeigeform, für die Apple sich einen kreativen Namen ausgedacht hat, zählte zu den meistdiskutierten Themen des Apple Events vom 7. September. Und folglich sind auch viele Appentwickler daran interessiert, Dynamic Island in ihren Apps zu berücksichtigen. Aktuell ist auf der Developer-Seite Apples dazu aber noch nichts zu finden – und das wird zumindest bis zur Veröffentlichung von iOS 16 und der Auslieferung der ersten neuen iPhones wohl auch noch so bleiben.

Ein Developer Tools Engineer von Apple hat jetzt im offiziellen Entwicklerforum auf eine Frage zur Verfügbarkeit von Dynamic-Island-APIs geantwortet. So ist die neue Anzeige offenbar mit den Live Activities verknüpft, die Apple zusammen mit iOS 16 Anfang Juni auf der Entwicklerkonferenz WWDC vorstellte. Die Live Activities ermöglichen eine dynamische Anzeige und Benachrichtigung auf dem Sperrbildschirm, etwa, um aktuelle Sportergebnisse mitzuverfolgen. Diese sind Teil des neuen Sperrbildschirms und werden eigentlich unten angezeigt. Das Dynamic Island ist hingegen oben auf dem Bildschirm angesiedelt und wird in anderen Größen dargestellt. Gleichwohl gibt es viele Gemeinsamkeiten und alle von Apple bislang gezeigten Beispiele für die Verwendung der Anzeige lassen darauf schließen, dass es sich um Live Activities handelt.

Zwischenzeitlich konnten Entwickler die API in ihrer ursprünglichen Form in den Betaversionen 4 und 5 bereits ausprobieren. Allerdings stellte Apple gleich in Aussicht, dass die Funktion nicht mit iOS 16, sondern erst später erscheinen wird.

Das spätere Release der API könnte eine Folge davon aus, dass Apple erst Dynamic Island einführen und vor allem während der Betaphase keine verräterischen Hinweise geben wollte. Denn einige Experten schauen sich Apples Betriebssysteme bei neuen Versionen jedes Mal genau an, ob darin nicht Spuren von kommenden Produkten oder Features zu entdecken sind. Tatsächlich ist es Apple bei Dynamic Island gelungen, die Funktion bis zum Event geheim zu halten. Übrigens: In der Entwicklerdokumentation der Live Activities weist Apple ausdrücklich darauf hin, dass diese nur für das iPhone existieren. Zumindest momentan gäbe es für Dynamic Island auf dem iPad keine Grundlage in der Software.

(mki)