Dynamic Island im iPhone 14 Pro: "Das Apple-igste, was Apple je getan hat"

Apple versteckt seinen Notch nicht mehr, sondern feiert das neue TrueDepth-Modul in iPhone 14 Pro und 14 Pro Max geradezu. Das sorgt für kontroverse Debatten.

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Dynamic Island beim iPhone 14 Pro

Die Möglichkeit einer (dynamischen) Insel: Links ist sie, die "lange Pille".

(Bild: Apple)

Update
Lesezeit: 3 Min.

Der Name klingt zunächst etwas verwirrend, erschließt sich dann aber beim Blick auf das Gerät: Dynamic Island, sprich: dynamische Insel, nennt Apple ein neuartiges Interface-Element, das es nur beim iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max gibt. Es gehört zu den wichtigsten Neuerungen der Geräte und war zuvor auch nicht durch Leaks bekanntgeworden.

Dynamic Island nutzt Animationen und andere durchaus hübsch anzusehende Gestaltungselemente, um das veränderte TrueDepth-Kameramodul samt Selfie-Sensor auf der Frontseite der neuen Smartphones in die Bedienoberfläche zu integrieren. Statt das bisherige Design für diesen Bereich, die Kerbe alias "Notch", die es seit dem iPhone X gibt, schamhaft zu verstecken, feiert Apple die dynamische Insel geradezu. Das sorgt in sozialen Medien für durchaus kontroverse Debatten.

So meint der bekannte YouTuber MKBHD, der Begriff Dynamic Island sei "das Apple-igste, was Apple je getan hat". Andere machen sich lustig über die Wortwahl oder bauen eine Pseudo-Version von "Doom" für den Bereich. Positiv gestimmte Beobachter sehen in dem neuen Element gar "das heißeste Stück User Interface, dass ich seit langem gesehen habe". Tatsächlich sorgt Apples UI dafür, dass die Dynamic Island zu einem neuen und nützlichen Bedienelement wird. Systemkomponenten wie die Musikwiedergabe, das Telefonieren oder die Routenführung landen dort. Das Element vergrößert und verkleinert sich dynamisch. Allein die Tatsache, dass man die Selfie-Kamera und den Face-ID-Sensor dadurch wohl mit Fingerabdrücken übersähen wird, erscheint unschön.

Apple will der Dynamic Island zudem APIs und ein SDK verpassen, über die Entwickler sie für ihre eigenen Apps nutzen können. Ob sie das dann auch tun, wird spannend: Da nur zwei Modelle (von vier in diesem Jahr) die Technik auch nutzen, könnte die Dynamic Island im Wortsinne zu einer Insellösung werden. Auch ist unklar, wie lange sich das Element überhaupt hält – Apple soll seit langem an Under-Display-Technik arbeiten, die zumindest den Face-ID-Sensor verstecken soll. Hält sich die "lange Pille" mit den beiden Modulen jedoch mehrere Jahre – wie der Notch, den es seit 2017 gibt –, lohnen sich Investitionen in passende Software.

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In der Analyse der iPhone-14-Keynote am Mittwoch im Rahmen des Mac & i-Podcasts gab es unterschiedliche Ansichten. Einige der Redakteure erinnert die Dynamic Island an Apples quasi aufgegebene Touch Bar, die ebenfalls nur auf bestimmte Modelle beschränkt war, was langfristig dazu führte, dass dazu passende Software nicht weiter gepflegt wurde.

Update

Apple hat mittlerweile kommuniziert, dass Dynamic Island zumindest anfangs nur für System-Apps zur Verfügung steht. Entwickler von Dritt-Apps haben zur Stunde noch keine API vorliegen, mit der sie die dynamische Anzeige auch befüllen können. In Apples Entwicklerforum ist zu lesen, dass dies erst später im Jahr ("later this year") möglich sein wird.

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(bsc)