E-Plus will mit günstigen Preisen Druck auf Konkurrenz erhöhen
Kunden vom Wettbewerb gewinnen und mehr Verkehr aus dem Festnetz auf das eigene Netz lotsen, lautet die Zielvorgabe des neuen E-Plus-Chefs Thorsten Dirks.
Der Mobilfunkanbieter E-Plus will mit günstigen Tarifen den Druck auf seine Konkurrenten aufrechterhalten."Wir wollen Kunden vom Wettbewerb gewinnen und mehr Verkehr aus dem Festnetz auf unser Netz lotsen", sagte der neue Chef von E-Plus, Thorsten Dirks, am Mittwoch auf der Branchenmesse 3GSM in Barcelona der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Sein Unternehmen wolle 2007 wie schon im vergangenen Jahr den Umsatz um zehn Prozent steigern. Dieses Ziel werde die KPN-Tochter trotz weiter fallender Handy-Tarife erreichen.
Wachstumstreiber wird nach Einschätzung von Dirks der Bereich Sprache bleiben – Datendienste werden erst in einigen Jahren wesentlich zum Ergebnis beitragen. Im Blick hat Dirks vor allem die Festnetzanbieter, denen er Marktanteile abnehmen will. "Der Anteil vom Mobilfunk am Gesamtmarkt wird sich innerhalb von zwei Jahren auf über 30 Prozent erhöhen", sagte der Manager. Derzeit laufen 18 Prozent aller Telefongespräche über das Mobilfunknetz, der Rest über das Festnetz. "Unser Ziel ist es, den Kunden die Angst vor dem Mobiltelefonieren zu nehmen." Daher habe E-Plus eine klare und einfache Tarifstruktur eingeführt. Der nach Umsatz viertgrößte deutsche Mobilfunkanbieter hat die Branche Mitte 2005 mit dem Start der Billigmarke Simyo unter Druck gesetzt. Die durchschnittlichen Handy-Tarife sind seitdem um rund ein Fünftel gefallen. "Der Trend wird in diesem Jahr anhalten."
Neben dem deutlichen Umsatzplus, mit dem sich E-Plus im vierten Quartal von den Marktführern T-Mobile und Vodafone D2 absetzte, verbuchte die Gesellschaft eine deutliche Verbesserung der Rentabilität. Die operative Marge erhöhte sich zuletzt auf 31 Prozent. Möglich wurde dies vor allem durch deutliche Kosteneinsparungen, die auch den Abbau von Arbeitsplätzen umfasste. Dirks will Kosten nun weiter senken. "Nach der IT und den Callcentern lagern wir nun auch die Netze aus", sagte er. Bei E-Plus werde die Planung der Netze und der IT sowie Marketing, Service und Verwaltung verbleiben. (dpa) / (pmz)
