EMachines setzt bei Billig-PCs auf AMD-Prozessoren
Die US-amerikanische Acer-Tochterfirma eMachines bestückt ein 430-Dollar-Notebook sowie einen 300-Dollar-PC mit dem 15-Watt-Prozessor AMD Athlon 2650e.
Laut Intel ist der eigentlich für Mobile Internet Devices (MIDs), also fette Smartphones entwickelte Atom-Prozessor bei Billig-PC wie Netbooks und Nettops ein Renner; angeblich hat Intel mit Atom 230, Atom 330, Atom N270 und den zugehörigen Chipsätzen im dritten Quartal 2008 ungefähr 200 Millionen US-Dollar Umsatz erzielt (PDF-Datei). AMD kann bisher keinen Prozessor mit vergleichbarer Kombination aus Leistungsaufnahme, Performance, Chipfläche und Preis anbieten, will aber ebenfalls den Markt der Ultra-Value Clients (UVC) beackern. Dazu gibt es den Athlon 2650e, einen Einzelkernprozessor mit 1,6 GHz Taktfrequenz und 15 Watt TDP. Der soll aber nicht in typischen Netbooks zum Einsatz kommen, also bewusst abgespeckten Geräten – von solchen ist AMD-Marketingchef Pat Moorhead auch persönlich enttäuscht, unter anderem weil sie 720p-Videos nicht richtig wiedergeben.
Die auf Billigrechner spezialisierte US-Firma eMachines, eine Tochter des von Acer übernommenen PC-Herstellers Gateway, hat nun das Notebook eMD620-5777 und den kompakten Desktop-PC EL1200-05w zu Preisen von 430 beziehungsweise 298 US-Dollar angekündigt. Mit einem Netbook hat das eMachines-Billignotebook tatsächlich wenig zu tun, denn mit seinem 14,1-Zoll-Display (Auflösung 1280 × 800 Pixel) wiegt es 2,4 Kilogramm, wobei nicht ganz klar ist, ob eMachines dabei das Gewicht des 6-Zellen-Akkus mitzählt. Statt Windows XP in der von Microsoft für Netbooks beziehungsweise Ultra Low-Cost Personal Computers (ULCPC) vorgesehenen Version installiert eMachines Vista Home Basic. 1 GByte RAM, die im Chipsatz AMD M690 integrierte Grafikeinheit, eine 160-GByte-Platte, ein DVD-Brenner und 802.11g-WLAN gehören mit zum Lieferumfang.
Beim Billig-PC mit Athlon 2650e setzt eMachines hingegen auf Windows XP Home Edition; als Chipsatz dient hier der vor drei Jahren eingeführte Nvidia GeForce 6150SE. Auch hier gehören 1 GByte RAM, eine 160-GByte-Platte und ein DVD-Brenner dazu. Das Gehäuse soll laut eMachines recht kompakt ausfallen, der PC dank Athlon 2650e sparsam arbeiten. Ansonsten sind aber keine Vorteile dieses Geräts im Vergleich zu dem um lediglich 1 US-Dollar teureren ET1161-01 auszumachen: Hierin steckt ein 2,2-GHz-Einzelkern und man kann auch eine PCIe-Grafikkarte nachrüsten, was beim EL1200-05w anscheinend nicht vorgesehen ist.
Auf der AMD-Webseite sind bisher keine Daten zum Athlon 2650e zu finden; allerdings gibt es im Shopping-Bereich einen Verweis darauf, dass EP-Netshop den eMachines EL1200 auch in Deutschland verkauft, allerdings für satte 333 Euro. Bei Lenovo, wo der Athlon 2650e eigentlich seit September im ThinkCentre A42 zum Einsatz kommen sollte, ist er als Option bisher nicht zu finden (PDF-Datei). (ciw)