EU-Kommission denkt an Aufspaltung von Telecomkonzernen

Nationale Regulierungsbehörden könnten von den Unternehmen die Aufteilung von Infrastruktur- und Dienstleistungssparten verlangen, hieß es bei der EU-Kommission zu Plänen für die künftige Telekommunikationspolitik.

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Von
  • dpa

Die EU-Kommission überlegt zur Ankurbelung des Wettbewerbs, bisherige Monopolisten in der Telekommunikationsbranche aufzuspalten. Das sei eine Möglichkeit unter mehreren, hieß es in Brüssel nach einer Debatte der EU-Kommission zur künftigen Telekommunikationspolitik. Ähnliches hatte die für Telekommunikation zuständige Kommissarin Viviane Reding bereits bei einem Bitkom-Empfang in Berlin angedeutet, was vom Branchenverband VATM begrüßt wurde.

Nationale Regulierungsbehörden könnten von den Unternehmen die Aufteilung von Infrastruktur- und Dienstleistungssparten verlangen. Aus Kommissionskreisen wurde auf das Beispiel British Telecom in Großbritannien verwiesen. Der Konzern habe auf Druck von Regulierern sein Geschäft beim Endkundenzugang (die so genannte "Letzte Meile") ausgegliedert.

Bisher sind dies allerdings noch unverbindliche Diskussionsvorschläge. Erwogen werden von Brüssel auch weniger einschneidende Möglichkeiten, um Konkurrenten der Ex-Monopolisten wie beispielsweise der Deutschen Telekom einen Markteintritt zu ermöglichen. Reding hatte sich am Dienst ebenfalls dafür ausgesprochen, auf Europas Märkten für Telekommunikation und Radiofrequenzen für eine bessere und übergeordnete Kontrolle zu sorgen: Es könnten neue EU-Aufsichtsbehörden für Radiofrequenzen und den Telekommarkt geschaffen werden. (dpa) / (jk)