EU-VerbraucherschĂĽtzer: Apple muss Geoblocking in App Store & Co aufgeben

App Store und Apples Streaming-Dienste setzen auf verbotenes Geoblocking in der EU, so die Regulierer. Der Konzern müsse seine Praktiken ändern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Der App Store auf dem iPhone

(Bild: tre / Mac & i)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Geoblocking in App Store & Co. ist auf dem Gebiet der EU möglicherweise unzulässig. Der Konzern setze mehrere "potenziell verbotene Geoblocking-Praktiken" bei seinen Content- und Streaming-Diensten ein, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Die Regulierer haben Apple dazu aufgefordert, diese "unzuverlässig zwischen EU-Kunden diskriminierenden" Sperren umgehend zu beseitigen. In das Vorgehen des CPC-Netzes (Consumer Protection Cooperation) sind mehrere nationale Verbraucherschutzbehörden involviert, darunter die Bundesnetzagentur.

Im Fokus der VerbraucherschĂĽtzer stehen neben dem App Store auch Apple Music, Arcade, Podcasts, Books sowie iTunes Store. Der Betreiber setzt hier auf mehrere Geoblocking-HĂĽrden, die in der EU nicht erlaubt sind, heiĂźt es in der Mitteilung.

Konkret moniert wird, dass Kunden nur auf den App Store eines Landes zugreifen können, dem ihr Apple-Account respektive die Rechnungsadresse zugeordnet ist. Beim Versuch, das Land zu ändern, gebe es "signifikante Herausforderungen". Auch dass Nutzer von iPhone & Co. nur mit einem im eigenen Land herausgegebenen Zahlungsmittel – etwa einer Kreditkarte – in den Apple-Läden einkaufen können, sei nicht zulässig.

Zudem blockiere Apple so die Möglichkeit, Apps aus dem App Store eines anderen EU-Landes zu laden. Die EU-Vorgaben rund um Geoblocking verbieten eine solche "ungerechtfertigte Diskriminierung zwischen EU-Kunden auf Basis ihrer Nationalität".

Apple bleibt nun ein Monat Zeit, um auf das Ergebnis der Untersuchung zu reagieren und eine konkrete Beseitigung der monierten Geoblocking-Praktiken zu unterbreiten. Eine Stellungnahme des Konzerns liegt bislang nicht vor.

Die EU-Kommission verweist darauf, dass Google in seinem Play Store innerhalb der EU bereits im vergangenen Jahr entsprechende Anpassungen vornehmen musste.

Zwar ist es möglich, zwischen verschiedenen Apple-Accounts zu wechseln, um App Store und die anderen Apple-Mediendienste zu nutzen, doch das hat mehrere Nebenwirkungen. Auch ein Umzug in ein anderes Land ist zwar mit einem Apple-Account möglich, aber mit verschiedenen Hürden und Einschränkungen verbunden, so muss beispielsweise das Guthaben aufgebraucht werden.

(lbe)