EU-VerbraucherschĂĽtzer: Apple muss Geoblocking in App Store & Co aufgeben
App Store und Apples Streaming-Dienste setzen auf verbotenes Geoblocking in der EU, so die Regulierer. Der Konzern müsse seine Praktiken ändern.

(Bild: tre / Mac & i)
Apples Geoblocking in App Store & Co. ist auf dem Gebiet der EU möglicherweise unzulässig. Der Konzern setze mehrere "potenziell verbotene Geoblocking-Praktiken" bei seinen Content- und Streaming-Diensten ein, wie die EU-Kommission am Dienstag mitteilte. Die Regulierer haben Apple dazu aufgefordert, diese "unzuverlässig zwischen EU-Kunden diskriminierenden" Sperren umgehend zu beseitigen. In das Vorgehen des CPC-Netzes (Consumer Protection Cooperation) sind mehrere nationale Verbraucherschutzbehörden involviert, darunter die Bundesnetzagentur.
Regulierer fordern einheitlichen EU-App-Store
Im Fokus der VerbraucherschĂĽtzer stehen neben dem App Store auch Apple Music, Arcade, Podcasts, Books sowie iTunes Store. Der Betreiber setzt hier auf mehrere Geoblocking-HĂĽrden, die in der EU nicht erlaubt sind, heiĂźt es in der Mitteilung.
Konkret moniert wird, dass Kunden nur auf den App Store eines Landes zugreifen können, dem ihr Apple-Account respektive die Rechnungsadresse zugeordnet ist. Beim Versuch, das Land zu ändern, gebe es "signifikante Herausforderungen". Auch dass Nutzer von iPhone & Co. nur mit einem im eigenen Land herausgegebenen Zahlungsmittel – etwa einer Kreditkarte – in den Apple-Läden einkaufen können, sei nicht zulässig.
Zudem blockiere Apple so die Möglichkeit, Apps aus dem App Store eines anderen EU-Landes zu laden. Die EU-Vorgaben rund um Geoblocking verbieten eine solche "ungerechtfertigte Diskriminierung zwischen EU-Kunden auf Basis ihrer Nationalität".
Apple muss bald reagieren
Apple bleibt nun ein Monat Zeit, um auf das Ergebnis der Untersuchung zu reagieren und eine konkrete Beseitigung der monierten Geoblocking-Praktiken zu unterbreiten. Eine Stellungnahme des Konzerns liegt bislang nicht vor.
Die EU-Kommission verweist darauf, dass Google in seinem Play Store innerhalb der EU bereits im vergangenen Jahr entsprechende Anpassungen vornehmen musste.
Zwar ist es möglich, zwischen verschiedenen Apple-Accounts zu wechseln, um App Store und die anderen Apple-Mediendienste zu nutzen, doch das hat mehrere Nebenwirkungen. Auch ein Umzug in ein anderes Land ist zwar mit einem Apple-Account möglich, aber mit verschiedenen Hürden und Einschränkungen verbunden, so muss beispielsweise das Guthaben aufgebraucht werden.
(lbe)