EU soll bessere Bahnverbindungen, mehr Radwege und E-Mobilität bekommen
Die EU-Kommission hat einige Vorschläge vorgelegt, wie der Verkehr in der EU passagierfreundlicher werden kann.
Die EU-Kommission will die Menschen in der EU ermuntern, auch mit dem Zug oder Schiff ins Ausland zu reisen. Es sollen mehr GĂĽter ĂĽber die Schienen rollen oder die FlĂĽsse schippern als bisher, mehr Menschen mit elektrischen Autos und mit dem Fahrrad fahren und zu FuĂź gehen. Insgesamt wie sie das Verkehrssystem der EU modernisieren, teilte die EU-Kommission mit.
Ansetzen will sie zum Beispiel am EU-weiten Netz TEN-V, das gerade aufgebaut wird und 2050 fertig sein soll. Es verbindet 424 Großstädte mit Häfen, Flughäfen und Eisenbahnterminals und soll die Reisezeiten zwischen ihnen merklich verkürzen; beispielsweise sollen Passagiere statt in 4,5 Stunden in 2,5 Stunden von Kopenhagen nach Hamburg gelangen können. Als eine neue Zwischenfrist sollen bereits bis 2040 wichtige Netzteile fertiggestellt werden. Alle 424 Großstädte entlang des TEN-V-Netzes sollen nachhaltige urbane Mobilität voranbringen und Pläne entwickeln, um emissionsfreie Mobilität zu fördern und den öffentlichen Verkehr sowie die Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer ausbauen, schreibt die EU-Kommission (PDF).
Keine MwSt fĂĽr Zugfahrkarten
Mit einem neuen Gesetz will die EU-Kommission kommendes Jahr einen benutzerfreundlichen, multimodalen Fahrkartenverkauf fördern. Passagiere sollen die besten Fahrkarten zum günstigsten Preis finden können; außerdem könnten Zugfahrkarten möglicherweise EU-weit von der Mehrwertsteuer befreit werden. Mit besserer Fahrplangestaltung und besserem Kapazitätsmanagement könnte es schnellere und häufigere grenzüberschreitende Schienenverkehrsdienste geben, meint die Kommission. 2023 will sie Leitlinien für die Trassenpreise vorstellen, die den Zugang der Eisenbahnunternehmen zur Infrastruktur erleichtern und attraktivere Fahrpreise für die Fahrgäste ermöglichen sollen.
Die Kommission schlägt vor außerdem vor, die Richtlinie zu intelligenten Verkehrssystemen (IVS) von 2010 zu aktualisieren und an neue Mobilitätsoptionen im Straßenverkehr, Mobilitäts-Apps und vernetzter und automatisierter Mobilität anzupassen. Ihr Vorschlag zur Mobilität in Städten umfasst Leitlinien dazu, wie Städte Emissionen reduzieren und die Mobilität verbessern können. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem öffentlichen Verkehr, dem Gehen und Radfahren. Dabei bekommen emissionsfreie Lösungen Vorrang, einschließlich für Taxis und Ride-Hailing-Dienste, städtische Lieferdienste sowie den Bau und die Modernisierung multimodaler Verkehrsknotenpunkte.
(anw)