Elektroauto mit Solarmodulen: Sono Motors strebt an die Nasdaq

Vor etwa neun Jahren in einer Münchner Garage ausgedacht, soll das E-Auto mit Solarpaneelen als Karosserie 2023 erhältlich sein. Vorher geht es an die Börse.

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Die Vision von Sono Motors: Solar auf jedes Fahrzeug. Vorn in schwarz der Sion, der 2023 auf die Straßen kommen soll.

(Bild: Sono Motors)

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Der Elektroautohersteller Sono Motors plant einen Börsengang in New York. Das Unternehmen habe bei der Börsenaufsicht SEC einen Antrag auf Registrierung seiner Stammaktien am Nasdaq Global Market gestellt, teilte es mit. Das Konzept für den Börsengang stammt von den Investmentbanken Berenberg und Craig-Hallum.

Aus Sonos Antragsformular bei der Securities and Exchange Commission (PDF) geht hervor, das Aktien-Angebot summiere sich auf 100 Millionen US-Dollar. Im März, als erstmals Spekulationen über einen Sono-Börsengang aufkamen, hatten Insider eine Bewertung von einer Milliarde US-Dollar vermutet. Ein Sono-Sprecher bestätigte die Summe nicht, es liege noch keine Bewertung vor.

Sono Motors will mit dem Sion ein Elektroauto auf den Markt bringen, auf dessen Karosserie Solarmodule angebracht sind. Dafür sind laut Börsenprospekt bis Ende September dieses Jahres 14.000 Reservierungen mit einer durchschnittlichen Anzahlung von 3300 US-Dollar eingegangen, diese können die Interessenten ohne Abschlag stornieren. Wenn es auf den Markt kommt, soll es 21.400 Euro kosten; das soll in der ersten Hälfte 2023 im schwedischen Trollhättan so weit sein, heißt es in dem Prospekt. Im März hieß es noch, die Serienproduktion könne 2022 beginnen.

Seit der Gründung im März 2016 bis Ende 2021 hat Sono Motors nach eigenen Angaben insgesamt einen Nettoverlust von knapp 109 Millionen Euro erzielt, allein im vergangenen Jahr 56 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2021 rund 25,6 Millionen Euro. Das Unternehmen werde weiterhin Verluste machen und auf externe Finanzierung angewiesen sein, zumindest bis die Produktion hochgefahren wurde und die Solartechnik monetarisiert werden könne. Das sind laut Prospekt die beiden Säulen der Wachstumsstrategie des Unternehmens.

Sono hat sich ein Patent auf die Integration von Soloarpaneelen in die Karosserie gesichert. Die Firma geht davon aus, dass die Solarintegration "der logische nächste Schritt für jedes Elektrofahrzeug" sein werde. Anderen Herstellern gegenüber sieht sich Sono im Vorteil deshalb, weil diese meist kein Auto von Grund auf neu entwickeln, sondern lediglich an bestehenden Modellen und Techniken arbeiten.

So sollte das Elektrosolarauto Sion in Serie gebaut werden (38 Bilder)

Im Januar 2021 stellt Sono Motors die zweite Prototyp-Generation vor, …

Der Sono Sion wurde 2012 in einer Münchner Garage ausgedacht, wie es in dem Prospekt heißt. Es ist ein kompaktes 4,5-Meter-Auto mit Platz für fünf Personen und 650 Liter Gepäckvolumen. Es ist ein bewusst einfach gehaltenes Auto. Die rund 250 Solarzellen in der sollen die durch die Batterie bedingte Reichweite von gut 300 km um gut 110 km erweitern können.

Update 27.10.2021: Korrektur der Passage mit der Unternehmensbewertung.

(anw)