Elektroautos: Foxconn greift Byton unter die Arme

Der taiwanische Auftragsfertiger Foxconn, der sonst eher durch seine iPhone-Produktion bekannt ist, kooperiert mit dem chinesischen Elektroauto-Startup Byton.

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Foxconn und Byton haben soeben ihre Kooperation in roten Büchern festgehalten.

(Bild: Byton)

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Erste Elektro-SUV von Byton könnten demnächst doch vom Band rollen. Der taiwanische Auftragsfertiger Foxconn hat nun wie zuvor spekuliert mit dem chinesischen Startup eine strategische Kooperation vereinbart. Gemeinsam wollen sie dafür sorgen, dass die Produktion im ersten Quartal 2022 anläuft, wie aus einer Byton-Mitteilung hervorgeht.

Foxconn will in die Zusammenarbeit seine Kenntnisse und Ressourcen in Fertigungstechnik einbringen, teilte Byton mit. Das Werk in Nanjing sei fertig, dort könne mit Stanzen, Schweißen, Lackieren, der Generalmontage und der Batterieverpackung losgelegt werden. Die ersten Vorserienfahrzeuge seien dort bereits vom Band gerollt und im ersten Halbjahr 2020 Sicherheitstests unterzogen worden. Auch hat Byton, das von ehemaligen BMW-Managern mitgegründet wurde, nach eigenen Angaben seit Juni 2020 die nötige Produktionslizenz.

Bytons erstes Modell, der SUV M-Byte, hat als Sonderstellungsmerkmal ein großes Display, das im Cockpit von Tür zu Tür reicht. Ein serienreifes Modell wurde 2019 auf IAA in Frankfurt am Main vorgestellt und sollte nach damaligen Ankündigungen 2021 auch in Europa auf den Markt kommen. Die Coronavirus-Pandemie kam Byton voriges Jahr in die Quere, das Unternehmen geriet in finanzielle Schwierigkeiten.

M-Byte von Byton – außen und innen (31 Bilder)

Ob die Bälle alle schon drin waren oder noch hineinsollen, wissen wir nicht.
(Bild: Byton)

In welchem Umfang Foxconn sich an Bytons Bemühungen beteiligt geht aus der Mitteilung nicht hervor. Bloomberg hatte am Montag aus Unternehmenskreisen von 200 Millionen US-Dollar berichtet. Foxconn-Vorsitzender Young Liu spricht davon, die Kooperation mit Byton ermögliche es seinem Konzern, "zum weiteren Wachstum der Elektrofahrzeugindustrie beizutragen", so könne Foxconn sein Engagement in der Transformation der traditionellen Automobilindustrie belegen. Foxconn ist noch stark von Apple abhängig, dessen iPhones es herstellt. Vor einem Jahr kündigten die Taiwander allerdings eine Kooperation mit Fiat Chrysler an. Außerdem hat Foxconn eine Karosserie- und Softwareplattform entwickelt, mit deren Hilfe Elektroautohersteller schnell eigene Modelle auf den Markt bringen könnten.

(anw)