Elektroautos: Versicherer kritisieren hohe Reparaturkosten

Vor allem Verunsicherungen im Umgang mit Batterien verteuern Reparaturkosten, meint der Gesamtverband der Versicherungen.

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Grafik mit Batterie eines Audi

(Bild: Audi)

Lesezeit: 2 Min.

Unfallschäden an einem Elektroauto kosten deutlich mehr als bei einem vergleichbaren Auto mit Verbrennungsmotor. Das hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nach eigenen Angaben ermittelt. In der Vollkasko-Versicherung für Elektroautos würden zwar bis zu 20 Prozent weniger Schäden gemeldet als bei vergleichbaren Verbrennern, aber jeder Schaden koste durchschnittlich bis zu 25 Prozent mehr.

Die Reparaturkosten für Elektroautos würden getrieben durch lange Standzeiten und schlechte Diagnose- und Reparaturmöglichkeiten, teilte der GDV mit. Vor allem der Tausch von Antriebsbatterien sei teuer, Hersteller sollten daher Batterien schon beim Design der Fahrzeuge bestmöglich vor Schäden durch Unfälle schützen.

Wichtig sei, dass nach einem Unfall aussagekräftige Daten zum Zustand der Batterie vorliegen. Die aktuelle Unsicherheit führe zu hohen Kosten, erläuterte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen: "Nach Unfällen werden die Antriebsbatterien häufig komplett ausgetauscht. Zudem werden die Autos sehr lange in Quarantäne gelagert oder sogar in Löschcontainern im Wasser versenkt, was zum Totalschaden führt." Nötig seien präzise Kriterien dafür, was mit verunfallten Elektroautos passieren soll und wirtschaftlich nachhaltige Anleitungen für die Reparatur oder den teilweisen Austausch beschädigter Batterien.

Für die aktuelle Studie hat der GDV 38 Modellreihen von Elektroautos Verbrennern gegenübergestellt, die sich möglichst ähnlich sind. In Fällen wie dem Smart oder Golf VII sei das einfach gewesen, bei anderen Modellen haben die GDV-Experten passende Vergleichsfahrzeuge genommen, zum Beispiel den Renault Zoe 2. Generation und Renault Clio 5. Generation. Dann haben sie für die betrachteten Modellreihen die Häufigkeit und die Höhe der Schäden über einen Zeitraum von drei Jahren ausgewertet. Im Oktober 2023 betrachtete der GDV 37 Autopaare und kam zu dem Ergebnis, dass die Reparatur von E-Autos 30 bis 35 Prozent teurer ist als die von konventionellen Autos.

(anw)