Elsa vor der Pleite [Update]

Sieben von acht Banken kündigen die Kreditlinien für den Aachener ISDN/DSL- und Grafikspezialisten.

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Von
  • Torge Löding

Sieben von acht Banken kündigen die Kreditlinie in Höhe von 28 Millionen Euro für die Elsa AG, teilte der Aachner ISDN/DSL- und Grafik-Spezialist in einer Börsenpflichtmeldung mit. Eine weitere kreditgebende Bank aus diesem Pool hat zusätzlich mitgeteilt, einen Kredit von noch einmal zehn Millionen Euro, der bis zum 30. März 2002 befristet ist, ebenfalls nicht zu verlängern. Damit ist Elsa faktisch pleite.

Zuvor hatte das angeschlagene Unternehmen noch Hoffnungen auf den Einstieg eines Investors aus Taiwan gesetzt; die Finanzspritze von fünf Millionen US-Dollar des taiwanischen Board-Herstellers Gigabyte reichte jedoch alleine nicht. Die Verhandlungen über eine Ablösung der Kreditlinien durch einen Drittinvestor seien gescheitert, erklärte Elsa nun. Der Vorstand von Elsa prüft jetzt, ob die Voraussetzungen für die Beantragung eines Insolvenzverfahrens gegeben sind. Ein Sprecher des Unternehmens rechnet mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in einem Zeitraum von "morgen bis in spätestens drei Wochen." Seit einigen Wochen bereits berichten Brancheninsider von chaotischen Verhältnissen bei dem angeschlagenen Unternehmen; noch Ende Januar wies Elsa aber Berichte über angebliche Liquiditätsprobleme entschieden zurück. Aus unternehmensnahen Kreisen verlautete, dass mehrfach Zweifel an der Kompetenz des Managementes laut geworden waren. Beratungsunternehmen hätten einen Managementwechsel vorgeschlagen, ausgewechselt wurden stattdessen die Consulter.

Die Elsa-Beschäftigten traf die Meldung heute nachmittag völlig unvorbereitet. Die Vorbereitungen zur CeBIT liefen auf Hochtouren, das Unternehmen soll sogar einen sehr prunkvollen und kostspieligen Messestand vorbereitet haben. (tol)