EnBW baut größten Schnellladepark für E-Autos am Kamener Kreuz

52 Ladepunkte sollen ein Autobahn-Kreuz in Nordrhein-Westfalen zum größten öffentlichen Aufladepark Europas machen. Der Strom soll öko sein.

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Ladepark EnBWs

Heute noch grüne Wiese [--] morgen wohl Europas größter Ladepark: Kamener Kreuz

(Bild: EnBW)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Torge Löding
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Der Energiekonzern EnBW will noch in diesem Jahr den größten Ladepark für E-Mobile am Autobahnknoten Kamener Kreuz (NRW) ans Netz bringen. Über 50 Autos sollen parallel aufgeladen werden können. Das verspricht das Unternehmen aus Baden-Würtemberg in einer Mitteilung.

Die genauen Konditionen und Preisvorstellungen für die Lade-Kunden hält EnBW noch geheim. Das Unternehmen plant Kooperationen mit anderen "starken Partnern" aus verschiedenen Branchen.

Mit 52 Ladepunkten soll das Kamener Kreuz also das "Flaggschiff" öffentlicher Schnellladeparks in Europa werden. Die HPC-Ladepunkte (High Power Charger) verfügen über eine Leistung von bis zu 300 Kilowatt, heißt es in der Mitteilung des Betreibers. Laut der Berechnung können dort je nach Fahrzeug in fünf Minuten Strom für bis zu 100 Kilometer Reichweite geladen werden – aus Ökostrom-Produktion.

"Der Standort in Kamen ist der nächste Schritt beim Schnellladen, nachdem wir seit mehr als einem Jahr im Schnitt täglich einen neuen Schnellladestandort in Betrieb nehmen. Es zeigt, wie das Laden heute und in Zukunft einfach und schnell funktioniert", lässt sich Timo Sillober, Chief Sales and Operations Officer bei der EnBW, zitieren.

Die Ladesäulen im neuen Park sind überdacht und beleuchtet. Eine Photovoltaik-Anlage versorgt den Standort mit einer Leistung von bis zu 120 Kilowatt mit Strom und speist überschüssige Energie in das örtliche Netz ein. Zudem gibt es vor Ort eine Toilette – in unmittelbarer Umgebung befinden sich Restaurants und Einkaufsgeschäfte.

Allein seit Anfang 2020 hat das Unternehmen bundesweit 13 große Schnellladeparks und mehr als 350 Schnellladestandorte vor allem im urbanen und suburbanen Raum fertiggestellt. In Rutesheim ist EnBW im Oktober mit einer ähnlichen, kleineren Anlage dieser Art gestartet. Bis 2025 möchte die EnBW bundesweit 2.500 Schnellladestandorte betreiben. Das sind mehr Standorte als es bei Deutschlands führenden Mineralölunternehmen jeweils Tankstellen gibt.

Die EnBW hat zusätzlich 50 Großstandorte in Bau oder Projektierung und plant weitere 300 bis 400 kleinere Schnellladestandorte. Für den flächendeckenden Ausbau der Schnellladeinfrastruktur investiert sie jährlich 100 Millionen Euro.

An anderen Ladestationen verlangt EnBW 39 bis 49 Cent pro kWh, am Kamener Kreuz dürfte der Preis auch in dieser Marge liegen. Genaue Angaben hat das Unternehmen dazu aber nicht gemacht. Aus der Politik werden solche Vorhaben gefördert, denn die flächendeckende Versorgung mit E-Zapfstellen ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung.

(tol)