Energiesparen: Stromverbrauch im Oktober deutlich gesunken

Während der Stromverbrauch in den Sommermonaten noch ungefähr auf Höhe des Vorjahres lag, hielten sich die Verbraucher in den ersten Herbstmonaten mehr zurück.

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(Bild: Olivier Le Moal/Shutterstock.com)

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Der Stromverbrauch in Deutschland ist in den vergangenen Monaten unverkennbar zurückgegangen. Dies teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit Verweis auf eigene Zahlen mit. Demnach war der Stromverbrauch in den Sommermonaten in etwa auf Vorjahresniveau. Im September verbrauchten hiesige Haushalte, Unternehmen und Behörden aber bereits vier Prozent weniger Strom als im Vorjahresmonat. Im Oktober betrug der Unterschied dann sogar neun Prozent, berichtet der BDEW. Einen solchen Rückgang im Stromverbrauch habe es zuletzt 2020 gegeben – im ersten Jahr der Coronapandemie.

Im gesamten bisherigen Jahr 2022 lag der Verbrauch mit rund 434 Milliarden Kilowattstunden (kWh) 1,9 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Für das Gesamtjahr rechnet der BDEW mit einem Rückgang des Stromverbrauchs um gut zwei Prozent im Vergleich zu 2021. Als Gründe für den Rückgang im Oktober hat der Verband neben der ungewöhnlich warmen Witterung und krisenbedingten Einsparungen der Verbraucher auch Produktionsrückgänge in der Industrie ausgemacht.

Der Gasverbrauch betrug zwischen Januar und Oktober 2022 rund 674 Milliarden kWh. Das sind 13,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Um Temperatureffekte bereinigt lag der Verbrauch hier laut BDEW um 7,5 Prozent niedriger. Im Oktober lagen die Werte nach vorläufigen Berechnungen sogar 23 Prozent unter dem Niveau von 2021. Dies erklärt der Verband ebenfalls mit den vergleichsweise hohen Temperaturen, der konjunkturellen Abkühlung sowie Einsparungen aufgrund der hohen Preise und geändertem Verbrauchsverhalten.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz informiert seit Juni die Bürger in einer langfristig angelegten, voraussichtlich bis Ende 2025 laufenden Kampagne über das Thema Energiesparen. Es will damit darauf hinweisen, welche Potenziale es in Privathaushalten und Unternehmen gibt. Auf verschiedenen Kanälen sollen Bürger und Firmen auch dazu aufgerufen werden, einen Beitrag zur Klimaneutralität und zur Energiesouveränität zu leisten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen sieht etwa auch das Arbeiten im Homeoffice als Möglichkeit zum Senken des Stromverbrauchs. US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen rieten ebenfalls im Sommer zum Einbau "energiesparender intelligenter Thermostate".

(mack)