Gaskrise: Habeck sieht Homeoffice als Möglichkeit zum Energiesparen

In der Gaskrise bringt Bundeswirtschaftsminister Habeck das Homeoffice und Betriebsferien ins Gespräch. Beides seien weitere Möglichkeiten zum Energiesparen.

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Sollte es bezüglich Gaskrise im Winter zur Arbeit im Homeoffice kommen, wird man solche Bilder wohl eher selten sehen.

(Bild: Shutterstock/Andrey_Popov)

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Der Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sieht in der verstärkten Nutzung von Homeoffice eine weitere Möglichkeit zu Energieeinsparungen. Wenn im Winter die Wohnung geheizt würden und die Büros kalt blieben, müsse das auch ein Thema zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sein – genauer äußerte ich Habeck in der Pressekonferenz zur Gaslage gestern nicht. Betriebsferien könnten demnach etwa im Block organisiert werden und ebenfalls Gas einsparen.

Die möglichen Pläne zur verstärkten Nutzung des Homeoffice will Habeck im einberufenen Bündnis für Energieeinsparungen mit den Sozialpartnern besprechen. Überall, so Habeck, sei Homeoffice aber keine gute und umsetzbare Möglichkeit. Neben der Energiekrise fordert die Bundesregierung von Wirtschaft und Handel für den kommenden Winter – mit Blick auf Corona – die Integration von Homeoffice-Konzepten am Arbeitsplatz in Zeiten hoher Infektionszahlen.

Als Beispiel für Betriebsferien nannte der Minister etwa die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr. Zwischen den Jahren könnten demnach "Bürogebäude ganz dichtgemacht werden und dann auch nicht geheizt werden". Das gelte ebenfalls nicht für alle Unternehmen, wie etwa in der Logistik, in Redaktionen oder für sicherheitsrelevante Unternehmen.

Anfang der Woche erklärte auch die FDP, dass eine neue flexible Regelung zum Homeoffice im Fall von Gasknappheit nicht an der Partei scheitern würden. Die EU-Kommission kündigte einen Notfallplan mit maximal 19 Grad in öffentlichen Gebäuden an, während der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, Gaskunden vor einer Verdreifachung der Abschläge warnte. Ob Arbeitnehmer im kommenden Winter auf eine finanzielle Entschädigung hoffen können, ließ Habeck in der Pressekonferenz offen. Problemlos ist das Arbeiten im Homeoffice ebenfalls nicht.

Robert Habeck kündigte zudem weitere Maßnahmen in Bezug auf die Gasmangellage an, trotz der Wiederaufnahme der Gaslieferung durch Russland nach Wartungsarbeiten an Nord Stream 1. Die aktuelle Lieferung russischen Gas umfasst aktuell etwa 40 Prozent der sonst gelieferten Menge. Deshalb plant Habeck höhere Gasspeicherstände in Deutschland, ein Heizverbot für Teile öffentlicher Gebäude und die Pflicht von Heizungschecks für Hausbesitzer.

(bme)