Entwickler des Wurms Sasser steht vor Gericht

Der 19-Jährige aus Waffensen (Kreis Rotenburg/Wümme), der die Entwicklung von Sasser gestanden hat, ist unter anderem wegen Computersabotage und Störung öffentlicher Betriebe angeklagt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Entwickler der Computerschädlinge Sasser und Netsky muss sich vom heutigen Dienstag an vor dem Landgericht Verden verantworten. Der 19-Jährige aus Waffensen (Kreis Rotenburg/Wümme) ist unter anderem wegen Computersabotage und Störung öffentlicher Betriebe angeklagt. Sasser und Netsky hatten im vergangenen Jahr weltweit Computer lahm gelegt. Der Schädling Sasser nutzte einen Fehler im Local Security Authority Subsystem Service (LSASS) von Windows-Systemen, der unter anderem zur Authentifizierung von Systemen in Netzwerken dient. Durch den Fehler ist es möglich eigenen Code in verwundbare Systeme einzuschleusen.

Die Verhandlung nach dem Jugendstrafrecht ist nicht öffentlich. Das Urteil soll laut dpa am Donnerstag, den 7. Juli verkündet werden. Der 19-Jährige hat die Taten gestanden. Aufgeflogen war er im Mai 2004 durch einen Tipp aus seinem Bekanntenkreis. Die Staatsanwaltschaft Verden hat einen Schaden von rund 130.000 Euro durch Sasser ermittelt. Allerdings wird weltweit mit einem Schaden von mehr als einer Million Euro gerechnet. Die Geschädigten können ihre Ansprüche in einem gesonderten Zivilverfahren geltend machen.

Nach dem Strafgesetzbuch droht Erwachsenen für diese Vergehen eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Im Jugendstrafrecht geht es dagegen mehr um Erziehung; deshalb müsse das Gericht die Strafe so bemessen, dass eine erzieherische Wirkung auf den Jugendlichen noch möglich sei, hatte eine Sprecherin des Landgerichts vor wenigen Tagen betont.

Siehe dazu auch: (jk)