Erdgas: Deutsche Speicher sind voll

Die Erdgasspeicher in Deutschland sind zu 100 Prozent gefĂĽllt, auch EU-weit. Sparen wird dennoch angeraten.

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Erdgasspeicher Rehden.

(Bild: Astora)

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Die Erdgasspeicher in Deutschland sind nun zu 100 Prozent gefüllt. Das geht aus der Übersicht des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervor. Damit haben die Speicher zehn Tage früher diesen Füllstand erreicht als vor einem Jahr. EU-weit sind die Gasspeicher laut GIE zu 99,55 Prozent gefüllt.

"Wir sind viel besser vorbereitet auf den Winter als wir es im vorigen Jahr waren", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, der dpa. Für eine vollständige Entwarnung sei es aber zu früh. "Wir bitten die Menschen, sich weiter genau zu überlegen, welcher Verbrauch sich einsparen lässt." Wer Gas sparsam verbrauche, könne viel Geld sparen.

Es geht aber nicht nur darum, dass die Verbraucher weniger Geld ausgeben. Modellrechnungen der Bundesnetzagentur hatten zwar jüngst ergeben, dass die Lage der Gasversorgung momentan besser sei als vor einem Jahr, es gebe aber Restrisiken. Die nun gespeicherte Gasmenge entspricht in etwa dem Verbrauch von zwei bis drei durchschnittlich kalten Wintermonaten, die Temperaturen könnten aber tiefer sinken. Zuvor hatte auch der Speicherverband Initiative Energien Speichern (INES) vor einer möglichen Gasmangellage im Winter gewarnt.

Die Marke 100 Prozent entspricht dem Fassungsvermögen von Gasspeichern unter normalen Bedingungen, erläutert die INES. Kühlt das Gas ab, sinkt das Volumen, sodass weiteres Gas eingespeichert werden kann. Dann überschreitet der Füllstand die 100-Prozent-Marke. Für Deutschland wurde so am Sonntagmorgen laut GIE ein Füllstand von 100,03 Prozent angegeben.

Die Bundesregierung hatte im Juni 2022 die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Laut der GasspeicherfĂĽllstandsverordnung, die in dem Plan aufgefĂĽhrt ist, mĂĽssen die Gasspeicher in Deutschland zum 1. Oktober zu 85 Prozent und zum 1. November zu 95 Prozent gefĂĽllt sein, zum 1. Februar zu 40 Prozent. 95 Prozent waren dieses Jahr bereits Ende September erreicht.

Die Alarmstufe ist die zweite von insgesamt drei Stufen. Auf der dritten, der Notfallstufe, greift der Staat in den Markt ein. Abgestimmt mit den Netzbetreibern bestimmt dann die Bundesnetzagentur die Gasverteilung. Die Notfallstufe ist erreicht, wenn eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas, eine erhebliche Störung der Gasversorgung oder eine andere erhebliche Verschlechterung der Versorgungslage vorliegt.

(anw)