Erfolg für Zuckerberg: Threads hat nach zwei Tagen 70 Millionen Anmeldungen

Metas neuer Twitter-Konkurrent Threads meldet zwei Tage nach dem Start bereits 70 Millionen Neuanmeldungen - wohl dank der riesigen Instagram-Nutzerschaft.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 111 Kommentare lesen

Mark Zuckerberg hat Grund zur Freude: Threads ist erfolgreicher als erwartet.

(Bild: Frederic Legrand - COMEO/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Über den Meta-CEO Mark Zuckerberg wurde in den letzten Monaten viel gefrotzelt: Sein milliardenteures Metaverse-Projekt entpuppte sich als Geldverbrennungsmaschine und ganz und gar nicht als Technikrevolution mit Weltveränderungspotenzial. Nun kann Zuckerberg endlich mal wieder einen Erfolg für sich verbuchen: Nur zwei Tage nach dem Start verzeichnet Metas Twitter-Konkurrent Threads laut Unternehmensangaben über 70 Millionen Neuanmeldungen, deutlich mehr als erwartet. Zum Vergleich: Twitters aktive Nutzerschaft wird auf 450 Millionen geschätzt.

Zuckerbergs Threads-Post zum Threads-Erfolg.

Auch andere Konkurrenzplattformen befinden sich im Aufwind: Bluesky meldete gerade eine Million App-Installationen, Mastodon 110.000 Neu-Anmeldungen an einem Tag. Der Grund für das Interesse an Twitter-Alternativen liegt offenbar an den immer neuen Gängelungs-Eskapaden des Twitter-Chefs Elon Musk. Zuletzt hatte das Unternehmen die Zahl der täglich lesbaren Tweets für Twitter-User ohne Abo begrenzt.

Threads katapultierte sich nun auf Anhieb an die Spitze der Twitter-Alternativen. Die Meta-App hat den Vorteil, dass die Neu-Anmeldung für Instagram-User extrem einfach ist. Instagram selbst hat eine über 2 Milliarden Menschen große Nutzerschaft. Wenn sich nur ein Viertel der Instagram-Kundschaft bei Threads anmeldet, ist Twitter bereits überholt. Threads verzeichnet nicht nur viele Neu-Anmeldungen, sondern auch viel Aktivität: Laut The Verge seien bereits 95 Millionen Posts gepostet und 190 Millionen Likes vergeben worden.

Allerdings unterscheidet sich Threads in der inhaltlichen Ausrichtung von Twitter. Twitter ist unter anderem daher groß geworden, weil es einen direkten Draht zwischen Politik und Medien ermöglichte. Threads dagegen ist nicht auf Nachrichten und Politik fokussiert. "Es gibt ja mehr als genug andere tolle Communities – Sport, Musik, Mode, Beauty, Unterhaltung", wird Instagram-Chef Adam Mosseri von The Verge zitiert.

Unklar ist zudem, ob und wann die Plattform offiziell in Europa startet. Aufgrund von "regulatorischen Hürden" hat sich Meta vorerst entschieden, den Dienst nicht in der EU anzubieten. Mit Tricks lässt sich Threads aber auch hierzulande unter Android und iOS ausprobieren.

(jkj)