Ericsson erhält Großaufträge aus China

Für insgesamt 1,4 Milliarden US-Dollar wird der schwedische Netzwerkausrüster die GSM-Netze von China Mobile und China Unicom ausbauen.

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Netzwerkausrüster Ericsson wird die GSM-Netze der beiden chinesischen Mobilfunkanbieter China Mobile und China Unicom ausbauen. Entsprechende Verträge mit einem Gesamtvolumen von 1,44 Milliarden US-Dollar (910 Millionen Euro) unterzeichneten die beteiligten Unternehmen am gestrigen Montag in Beijing unter Anwesenheit des chinesischen Premiers Wen Jiabao und des schwedischen Ministerpräsidenten Fredrik Reinfeld, der auf Staatsbesuch in China ist. Das teilte das Unternehmen am Montag in Stockholm mit.

Im Rahmen des 1,3 Milliarden US-Dollar (821 Millionen Euro) schweren Kontrakts mit China Mobile wird Ericsson Infrastruktur für den Ausbau von Mobilfunknetzen in 19 chinesischen Provinzen sowie Support- und Serviceleistungen liefern. Darüber hinaus setzt China Mobile auf Energiespartechniken der Schweden. Der mit 140 Millionen US-Dollar (88 Millionen Euro) bewertete Vertrag mit Unicom umfasst Ausbauleistungen für das GSM-Netz in 10 Provinzen und eine Multimedia-WAP-Lösung.

Für die Netzwerkausrüster gilt China als ein Land mit großem Potenzial. Ericsson konkurriert hier mit anderen großen Netzausrüstern wie Alcatel Lucent, Nokia Siemens und dem chinesischen Anbieter Huawei. China plant, ein 3G-Mobilfunknetz nach dem eigenen Standard TD-SCDMA aufzubauen. Die laut Financial Times noch nicht vergebenen Aufträge gelten als besonders lukrativ.

Der schwedische Netzwerk- und Mobilfunkausrüster steht unter Druck. Ericsson hatte im letzten Geschäftsquartal 2007 deutliche Gewinneinbußen verbucht und will 1000 von 74.000 Stellen streichen. Ericsson-Chef Carl-Erik Svanberg rechnet auch für 2008 mit einer Stagnation der Branche. Zwar habe das Unternehmen in Schwellen- und Entwicklungsländern Marktanteile gewonnen, doch sei dieses Geschäft aufgrund des harten Wettbewerbs margenschwach. (vbr)