Ericsson will angeblich weitere 6000 Stellen abbauen (Update)

Ericsson soll sich angeblich mit weiteren Stellenstreichungen in die Entlassungswelle der Telekom-Branche einreihen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der schwedische Telekomkonzern Ericsson wird nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) voraussichtlich 6000 Stellen streichen. Der Abbau der Arbeitsplätze werde am kommenden Freitag bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das erste Quartal bekannt gegeben, schreibt die Zeitung. Ericsson-Chef Kurt Hellström habe die Mitarbeiter schriftlich auf Jobverluste vorbereitet: "Wir müssen uns viel stärker auf unser Kerngeschäft konzentrieren und uns von Aktivitäten und Strukturen verabschieden, die in Zeiten starken Wachstums angemessen sein mögen, in Zeiten wie diesen aber schlicht nicht zu vertreten sind."

Der Betriebsratsvorsitzende der Ericsson-Handyfabrik Linköping, Tommy Jahrl, bestätigte am Dienstag in der Zeitung Sydsvenska Dagbladet, dass innerhalb der Belegschaft Befürchtungen über bis zu 30.000 Stellenstreichungen kursierten: "Das wird sich in dieser Größenordnung bewegen. Die Frage ist, wie man die Streichungen verteilt."

Damit reiht sich Ericsson in die jüngste Entlassungswelle in der Branche ein, die bereits Motorola, Siemens und Marconi betroffen hat. Da die Schweden bereits früher Entlassungen angekündigt hätten, könnte die Mitarbeiterzahl im laufenden Jahr um insgesamt 15.000 auf 90.000 sinken, meint die FTD. Ericsson habe bereits angekündigt, jährlich über 2 Milliarden Euro einsparen zu wollen. Laut Analysten müssten dafür gut 10.000 Jobs gestrichen werden. Der Konzern verbuche derzeit große Verluste bei den Handys, zudem sei das Netzwerkgeschäft in den USA rückläufig. Experten rechneten deswegen für das erste Quartal nur mit einem "bescheidenen Gewinn". (jk)