Motorola meldet Quartalsverlust von 206 Millionen US-Dollar

Der US-Elektronikriese Motorola hat im ersten Quartal 2001 einen Verlust von 206 Millionen US-Dollar erwirtschaftet.

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Der US-Elektronikriese Motorola hat im ersten Quartal 2001 einen Verlust von 206 Millionen US-Dollar erwirtschaftet. Der Umsatz schrumpfte im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 11,4 Prozent auf 7,752 Milliarden US-Dollar, im Vergleich zum vierten Quartal 2000 betrug der Umsatzeinbruch satte 23 Prozent.

Bereits seit Monaten fährt Motorola einen drastischen Sparkurs und baut tausende von Arbeitsplätzen ab, auch in deutschen Handy-Werken. Außerdem verkauft Motorola Investitionen und Anteile an anderen Unternehmen.

Nach Angaben des Wall Street Journal machte Motorola im abgelaufenen Quartal zum ersten Mal in 16 Jahren Verluste und erreichte nicht einmal die von Analysten bereits reduzierten Erwartungen. Ohne einmalige Sondereinnahmen betrug der Verlust sogar 533 Millionen US-Dollar. Allein die Handy-Sparte sorgte für ein Minus von 402 Millionen US-Dollar aus dem laufenden Geschäft.

Der Motorola-Geschäftsführer Robert L. Growney macht hauptsächlich die rückläufige Konjunktur in den USA, die weltweit ausstrahle, für die Probleme verantwortlich. Zwar sei der Cash Flow der laufenden Geschäfte eigentlich positiv, doch sei das Quartal schwierig gewesen. Die Auftragslage entwickele sich quer durch alle Motorola-Sparten schlecht.

Motorola-Chairman Chistopher B. Galvin ist der Ansicht, dass man in den richtigen Märkten der drahtlosen, Breitband- und Internetkommunikation mit den richtigen Produkten vertreten sei. Er will den harten Sparkurs weiter durchhalten und mit Innovationen und Investitionen in die Zukunft das gesamte Geschäftsjahr 2001 mit einem positiven Ergebnis beenden. Externe Faktoren wie steigende Zinssätze und Energiekosten könne man aber nicht beeinflussen.

Zu den besonderen Risiken der weiteren Geschäftsentwicklung zählt der Quartalsbericht auch die Zahlungsfähigkeit der Großkunden aus dem Telekommunikationsbereich. Unter Zahlungsschwierigkeiten der Netzbetreiber litten schon die Bilanzen von Cisco und Lucent. Die Branche hat wegen der extremen Infrastrukturkosten Liquiditätsprobleme und will zunehmend die Zulieferer an den Kosten beteiligen. Das könnte gerade im Zusammenspiel mit Zinserhöhungen für alle Beteiligten heikel werden. (ciw)