Erneut Lieferengpässe bei Intel-Chipsätzen befürchtet

Nachdem Intel bereits im vergangenen Jahr nicht genügend Chipsätze produzieren konnte, befürchten Branchenkenner nun Lieferschwierigkeiten bei der aktuellen 965-Serie.

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Der durch die Einführung neuer Prozessorgenerationen von AMD  und Intel und den damit einhergegangenen Preissenkungen deutlich gestiegene PC-Absatz könnte nach Ansicht von taiwanischen Mainboard-Herstellern zu Lieferengpässen bei Intels neuer Chipsatz-Generation 965 (Broadwater) führen. Diese Befürchtung äußerte zumindest der Vertriebschef der Firma Asustek, die zu den größten PC-Mainboard-Herstellern weltweit gehört, gegenüber InfoWorld.com. Ein Gigabyte-Sprecher bestätigte diese Einschätzung.

Im vergangenen Jahr hatte Intel mit Lieferschwierigkeiten bei einigen Chipsätzen zu kämpfen; diese Probleme wurden vom Intel-Management sogar für einen Teil der Verluste von Marktanteilen im x86-Prozessor-Geschäft an AMD verantwortlich gemacht. Um die Chipsatz-Knappheit zu lindern, hat Intel sogar eigene (Lowcost-)Mainboards mit Chipsätzen des mittlerweile von AMD übernommenen Herstellers ATI bestückt.

Zur grundsätzlichen Verbesserung der Chipsatz-Liefersituation hatte Intel Investitionen in ältere Chip-Fabriken und die Produktion von Chipsätzen auf 300-Millimeter-Wafern angekündigt. Im Verlauf des Jahres 2006 haben diese Maßnahmen offenbar gegriffen, doch die neue Broadwater-Familie kommt in zahlreichen Varianten (P965, G965, Q965, Q963), mit teilweise enorm gewachsenem Funktionsumfang (komplette Management-Engine für Fernwartung im Q965, virtualisierbare Netzwerk-Schnittstelle im ICH8DO) und mit einigen Bugs (siehe Specification Update), die ein überarbeitetes Stepping (C2) nötig machen. Solche kleineren Pannen sind zwar für neue Halbleiter aus dem PC-Bereich üblich, verzögern aber die Produktion. Auch die neuesten Server-Chipsätze (5000-Familie Blackford/Greencreek) hat Intel überarbeitet, was weitere Kapazitäten binden dürfte. (ciw)